CUMPAN – Das nachhaltige Velo von Veloplus

Veloplus will ein möglichst nachhaltiges und langlebiges Velo entwickeln. Vor Jahresfrist haben wir dafür zu einem Kunden-Workshop geladen und im Fahrtwind Herbst 2019 darüber berichtet. Nun liegen die Resultate unserer Nachhaltigkeitsstudie vor, die unser Projektleiter Christoph Ruprecht mit unserem Partner ETH Juniors ausgearbeitet hat.

Was bedeutet Nachhaltigkeit bei einem Velo? Grundsätzlich kann und muss man dafür das Rad nicht neu erfinden. Im Fokus liegen viel mehr die zur Auswahl stehenden Produkte, die mehr oder weniger schädlich für die Umwelt sind. Dabei muss auch der Aspekt berücksichtigt werden, wie lange ein Velo einen denn überhaupt begleiten soll – je länger, desto besser. Wir haben uns intensiv mit dieser Thematik beschäftigt und der «ETH Juniors» eine Studie in Auftrag gegeben. Das Projektteam aus jungen, talentierten und hoch motivierten Studierenden war prädestiniert dafür, die Studie nach unseren Vorstellungen umzusetzen, damit wir die wichtige Erkenntnis gewinnen, mit welchen Massnahmen und Mitteln wir ein möglichst nachhaltiges und langlebiges Velo anbieten können. Entscheidend dabei ist die Wechselwirkung zwischen den drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Überblick über die wichtigsten Resultate.

Christoph Ruprecht ist nicht nur leidenschaftlicher Velofahrer, sondern auch Projektleiter für «Cumpan», das nachhaltige Velo von Veloplus.

Klare Unterschiede im Materialbereich

Was sagt uns die Studie bezüglich CO2-Ausstoss? Dass ein Stahlrahmen und eine Stahlgabel die beste Wahl ist. Denn ein hochwertiger Stahlrahmen ist einerseits langlebiger als ein Aluminium- oder Carbon-Rahmen und lässt sich in einem Schadensfall auch einfacher reparieren. Das in der Herstellung verursachte CO2 und die praktisch unbegrenzte Rezyklierbarkeit von Stahl haben unsere Wahl des Rahmenmaterials klar bestätigt. Denn vom Erz- und Mineralienabbau bis zum fertigen Stahlrahmen werden ca. Emissionen in der Höhe von ca. 11 kg CO2-Äquivalenten (CO2e) ausgestossen. Bei einem Aluminiumrahmen ist dieser Wert um ein Sechsfaches höher, bei einem Carbon-Rahmen um das Neunfache.

Bei Carbon kommt zusätzlich das Problem der erschwerten Rezyklierbarkeit und Entsorgung hinzu. Die isolierte Betrachtung des Rahmens ist das eine, jene des kompletten Velos mit all seinen Komponenten und seiner Lebensdauer die andere. Und die wichtigere. Wie die Studie bestätigt, verursacht nicht der Velorahmen beziehungsweise dessen Herstellung den höchsten CO2-Ausstoss, sondern die Ausstattung und die Dauer, wie lange das Velo gefahren wird. Entscheidend ist daher die Auswahl der Komponenten und Anbauteile, die ca. 80 kg CO2e verursachen. Hochqualitative und langlebige Produkte sowie eine gute Pflege des Velos und insbesondere des Antriebs beeinflussen daher die CO2-Bilanz massiv.

Lebensdauer ist wichtiger als Transport

Aus der Studie wird auch ersichtlich, dass die Materialbeschaffung und der Transport einen kleineren Einfluss auf den im Zusammenhang mit dem Velo verursachten CO2-Ausstoss haben als erwartet. Es ist daher falsch zu glauben, dass alles, was aus China stammt, schlechter abschneidet. Für die Studie haben wir verschiedene Varianten berücksichtigt. So sorgt die Variante mit Erz- und Mineralienabbau in China sowie der Herstellung von Rohstahl und hochwertiger Rahmenrohre in Taiwan für den nahezu identischen CO2-Ausstoss wie die Variante mit Erz- und Mineralienabbau in Brasilien, Herstellung des Rohstahls in Deutschland, Herstellung hochwertiger Rahmenrohre in Italien und Rahmenherstellung in Tschechien. Bei letzterem ist der CO2-Ausstoss jedoch etwas höher, weil aufgrund sämtlicher Velo-Anbauteile und Komponenten, die fast ausschliesslich aus dem asiatischen Raum stammen, ein zusätzlicher Seeweg hinzukommt.

Noch viel höher ist der ökologische Fussabdruck jedoch, wenn anstatt des Schiffs ein Flugzeug für den Transport gewählt wird. Der wichtigste Punkt für ein nachhaltiges Velo mit tiefem CO2-Ausstoss ist die Nutzungsdauer. Für die Berechnung und zum Erarbeiten von Vergleichswerten haben wir folgende Annahmen für die oben ausgeführten Varianten getroffen: Pro Jahr werden mit dem Velo 2500 km zurückgelegt. Das Velo wird gut gepflegt und die Verschleissteile (auch grössere Reparaturen wurden berücksichtigt, beispielsweise einmal einen Ersatz der Laufräder) regelmässig ausgetauscht, damit das Velo 20 Jahre lang ein Begleiter sein kann.

Daraus resultieren beim Stahlrahmen-Velo mit Herstellung und Unterhalt ca. 30 kg CO2e pro Jahr (Alurahmen-Velo ca. 35 kg CO2e). Über 20 Jahre entspricht der Wert des Stahlrahmen-Velos damit rund 600 kg CO2-Ausstoss, wobei 50`000 Kilometer zurückgelegt werden. Zum Vergleich: Ein Ferienflug von Zürich nach Lissabon, Athen oder Stockholm (retour) hat den fast identischen Ausstoss pro Flugzeugpassagier. Einziger Unterschied: Es werden nur 3000 km zurückgelegt. Die Studie, die wir zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen werden, bringt noch viele weitere interessante Fakten zum Vorschein.

Stahlrahmen mit bester Grundvoraussetzung

Klar ist: Ein Stahlrahmen bringt die beste Grundvoraussetzung für ein nachhaltiges und langlebiges Velo mit. Abgesehen vom Rahmenmaterial sorgen in Sachen Nachhaltigkeit vor allem der Unterhalt, die Reparierbarkeit und dadurch auch die Lebensdauer für den Unterschied. Für uns steht fest: Unser nachhaltiges Velo wird mit einem Stahlrahmen gebaut werden. Wir legen mit unserem Velo den Fokus auf Robustheit, Modularität und Langlebigkeit, womit das Velo über die längst mögliche Dauer mit verschiedenen Komponenten aus- und nachgerüstet werden kann. Ein Velo, das es so noch nicht gibt. Fortsetzung folgt …


Das Veloplus-Velo Cumpan ist ab sofort im Vorverkauf. Es kommt in 4 Varianten, mit und ohne Gepäckträger, als City- und als Gravelbike. Doch eines haben alle Modelle gemeinsam: Sie sind nachhaltig, langlebig und ein Velo fürs Leben.⁣ 


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25 Kommentare

Mosimann Lukas
2. Oktober 2020

Der Vergleich zwischen den verschiedenen Rahmenmaterialien hinkt etwas, wenn man den CO2-Verbrauch für Herstellung in Bezug zur CO2-Einsparung beim Fahren setzt. Diese ist um ein vielfaches höher und amortisiert den CO2 Verbrauch zur Herstellung je nach Anzahl der gefahrenen km innert ein paar Monaten bis in ein paar wenigen Jahren. Werden wegen leichterem Rahmenmaterial längere Distanzen zurückgelegt als mit Stahlrahmen, was naheliegend ist, dann sieht die CO2-Bilanz ganz anders und der „nachhaltige“ Stahlrahmen plötzlich alt aus!

    Béla Brenn
    5. Oktober 2020

    Hallo Lukas
    Danke für deine Inputs. Natürlich ist unsere Umweltstudie nicht abschliessend und könnte in etliche Richtungen weiter ausgebaut werden. Abhängig vom gewählten Szenario würden die Resultate anderes ausfallen. Auch handelt es sich bei dem publizierten Bericht um eine kleine Zusammenfassung der ganzen Umweltstudie. Wir sind überzeugt, dass wir alle Beispiele kennen in denen der tolle Carbonrenner, oder das extrem dauerhafte Tourenrad mehrheitlich in der Garage stehen und nur in den warmen Sommermonaten bewegt wird. Natürlich gibt es auch das krasse Gegenteil und die Velos werden fast täglich und bei nahezu jedem Wetter für 40-50Km Pendlerstrecke eingesetzt. Beide Beispiele sind extrem und wären als Basiswert ungeeignet.
    In unserer jährlichen Laden- und Kundenumfrage, geben 75% aller Befragten 2000-2500Km als jährliche Fahrleistung an. Persönliche Erfahrungen und die Resultate unserer Kundenumfrage haben dazu geführt, dass wir als Berechnungsgrundlage 2500Km gewählt haben.

    Du hast natürlich recht, dass tolle Fahreigenschaften (wir würden aber nicht das Gewicht an erste Stelle setzen) dazu animieren ein Velo viel zu bewegen. Letztendlich entscheidet aber jeder von uns selbst, ob und wieviel Velo sie oder er fährt – fest steht, jeder Velokilometer der einen Autokilometer ersetzt ist um ein vielfaches weniger umweltschädlich.
    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Vitelli Jörg
2. Oktober 2020

Die ETH-Studie beweist aufs Neue, was wir seit Jahrzehnten wissen, dass der Stahlrahmen die beste und nachhaltigste Lösung für ein Velo ist. Die weiteren Resultate können auch schon vorausgesagt werden. Nabenschaltung, am besten eine unverwüstliche Sturmey-Archer-3-Gang oder Rholoff, ein Nabendynamo von Schmidt. Wer kennt nicht die alten 3-Gänger auf den Fünfziger-Jahren unterhaltsarm und unverwüstlich und heute noch im Verkehr. Greenpeace lancierte in den Achtzigerjahren ein Oeko-Bike von dem heute niemand mehr spricht. Es hatte genau die Ansätze, die jetzt 35 Jahre später wieder angedacht werden. Aber in der Velobranche ist es wie anderswo. Nach 2 Generationen wird dasselbe wieder neu erfunden.

Till Schilling
2. Oktober 2020

Lukas Mosimann hat schon darauf hingewiesen dass es bei Nachhaltigkeit vor allem um den Ersatz von Autokilometern geht. Ein Vélo das so hochwertig und teuer ist dass ich es nicht am Bahnhof oder vor dem Supermarkt stehen lassen möchte, wird im Zweifelsfall eben weniger gefahren als das einfache Alutrekkingbike für 500 Franken. Eine Fixierung auf den minimalen Energieverbrauch bei Produktion und Wartung ist da vielleicht irreführend. Ausserdem habt ihr hier mit den Tout terrain Rädern wahrscheinlich schon im Sortiment. Nur: wie alltagstauglich ist ein Vélo für 5000 Franken?

    Béla Brenn
    5. Oktober 2020

    Hoi Till
    Besten Dank für das Feedback. Mit einem guten Veloschloss kann man ein Alltags-Tourenvelo ohne Bedenken kurz vor der Migros stehen lassen. An vielen Bahnhöfen gibt es zudem auch gesicherte Velostationen. Zum Glück entstehen schweizweit immer mehr überwachte Velostationen mit guten Einstellmöglichkeiten. Bei ganz teuren Velos würden wir empfehlen, den Versicherungsschutz eventuell etwas anpassen zu lassen. So ist sichergestellt, dass der geliebte Stahl-, Aluminium- oder Carbonesel im Diebstahlsfall auch vollumfänglich von der Versicherung gedeckt ist.
    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Marco Bernasconi
2. Oktober 2020

@Lukas Mosimann
Der Vergleich hinkt keineswegs. Wir reden hier von einem nachhaltigen Alltags oder Reiserad und nicht von einem hightech Renn- oder Mountainbike. Wenn ich das Rad für den Arbeitsweg nutze, dann lasse ich es nicht auf halbem Weg stehen, nur weil es 1kg schwerer als ein Alubike ist. Vom Reiserad ganz zu schweigen. Da ist das Rahmengewicht im Vergleich zur Zuladungen nicht relevant.

Elie Vanvlasselaer
4. Oktober 2020

Eine schöne Studie aber ich würde noch ein schritt weiter gehen und vorschlagen so wenig wie möglich neue Velos zu kaufen. Wenn man ein altes velo hat, bitte pflegen und reparieren. Suchst du ein neues dann bitte kaufe eine Okkasion. Ein Schönen Stahlrenner oder Stadtvelo von den Jahren 50 bis mitte 80 ist unverwüstlich und kann man mit moderneren Komponenten ausstatten wenn nötig.
Es ist natürlich nicht für jeden aber vor du ein Billiges Massenprodukt aus Asien kaufst, lass dich Beraten und vor allem überlege dich gut für was du das Velo brauchst.
Viel Spass beim Velo fahren.
Elie

    Béla Brenn
    5. Oktober 2020

    Hallo Elie
    Danke für den Input. Selbstverständlich hast du Recht und es gibt verschiedene Möglichkeiten wie man möglichst nachhaltig auf der Strasse unterwegs ist. Natürlich ist es begrüssenswert, wenn man ein älteres Fahrrad mit neuen Komponenten ausrüstet und so nicht ein neues Fahrrad kaufen muss. Für Rennvelos die mehr als 30-40 Jahre auf dem Buckel haben, ist die Komponentenauswahl leider jedoch extrem beschränkt und auf Grund der doch eher sportlichen Übersetzungen, sind die auch nicht für jeden Einsatzzweck geeignet. Je länger man ein Fahrrad verwendet, desto besser ist dessen CO2-Bilanz. Das zeigt auch unsere Studie. Deshalb arbeiten wir an einem Fahrrad, dass so lange wie möglich in Gebrauch sein kann und auch von den Materialien und vom Herstellungsprozess eine optimale Umweltfreundlichkeit bietet.
    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Belinda Koster
5. Oktober 2020

Ihr wollt ein nachhaltiges Velo entwickeln und in der gleichen Zeitschrift berichtet ihr von Weltreisenden, welche 10’000 tausende von km mit dem Flugzeug zurücklegen. So ein Widerspruch!

    Veloplus – Béla Brenn
    6. Oktober 2020

    Hallo Belinda
    Besten Dank für deinen Input. Veloplus setzt sich stark für Nachhaltigkeit ein und wir begrüssen es sehr, dass auch du dich mit diesem Thema auseinandersetzt und diese Kritik anbringst.
    Nun ja, der Kontrast, den du ansprichst, ist natürlich da. Allerdings sehen wir die beiden Themen nicht als widersprüchlich, da sie nicht direkt in Verbindung zueinanderstehen. Ein Widerspruch wäre, wenn wir unser nachhaltiges Velo anpreisen und zeitgleich (Billig-) Velos verkaufen, die unter katastrophalen Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeitsaspekten produziert werden.
    Zu den Reisereportagen: Veloreisende sind immer im Dilemma, wenn interkontinentale Transfers von beispielsweise Ushuaia nach Europa oder von Asien nach Amerika anstehen. Es ist klar, dass bei einer Weltreise auch gewisse Abschnitte unmöglich mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können und für gewisse Strecken auch keine Möglichkeit für eine Zugfahrt besteht. Natürlich kann man den Einwand bringen, dass es noch viel besser wäre, wenn man ausschliesslich Routen wählt, die durchgehend mit dem Fahrrad erreichbar sind. Wenn man jedoch die Weltreise als Gesamtes betrachtet und errechnet wieviel CO2 eine Person verbraucht hätte um die gesamte Weltreise ohne Fahrrad durchzuführen und alle Wege mit einem anderen Verkehrsmittel zurückgelegt hätte (egal ob Flugzeug, Auto, Schiff, Zug etc…) ist das Fahrrad und diese Art von Weltreise trotz interkontinentalen Flugtransfers immer noch mit Abstand die nachhaltigste Methode.
    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Süpi77
6. Oktober 2020

@Elie Vanvlasselaer, @Veloplus – Béla Brenn:
Es wäre für die Nachhaltigkeit wohl besser Veloplus würde die mangelnde Verfügbarkeit von notwendigen Komponenten für die Reparierbarkeit von alten Velos sicherstellen, anstelle ein noch nachhaltigeres Bike entwickeln zu wollen.
Konkretes Beispiel: 28″ Laufradsätze für die alten Renner oder Stadt-Velos der 50er-80er Jahre. D.h. v.a. Hinterräder mit einer Einbaubreite von 126mm, welche mit modernen Kassetten ausgestattet werden können und allenfalls eine Art Adapter zur Montage von moderen Schaltwerken.
Gewiss keine Trivialität, dafür globales Marktpotential.

Trotzdem vielen Dank für euren Einsatz für die Umwelt.

Lukas Mosimann
9. Oktober 2020

@Marco Bernasconi
Natürlich lässt niemand sein Stahlvelo auf halbem Weg zur Arbeit stehen, nur weil es schwerer ist. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass jemand, so wie auch ich selber, öfters mit einem leichteren Rad zur Arbeit fährt, vor allem wenn dabei viele Höhenmeter überwunden werden müssen und bei gefühlter gleicher Anstrengung sich die Fahrzeit um 10-15 Min. verkürzt. Mein Carbon-Gravelbike wiegt mit 8-10kg Zusatzgewicht im Bikepacking ungefähr gleich viel, wie mein Stahlrahmen Citybike inkl. Gepäckträger und Schutzblechen ohne Zusatzgepäck. So haben sich der Radius und der Fahrspass meiner Bikepacking Radtouren im Urlaub massiv vergrössert.

@Till Schilling
Mein relativ teures Rad ist immer noch viel billiger als ein Auto oder der ÖV und vor allem viel gesünder und beim sich immer mehr stauenden Berufsverkehr auch auf einer Strecke von 15km pro Arbeitsweg sogar oftmals noch schneller. Mein hoch alltagstaugliches Carbon-Gravel-Rad stelle ich täglich am Bahnhof in der überwachten Velostation ab.

    Veloplus – Béla Brenn
    9. Oktober 2020

    Hallo Lukas
    Allzu viel wollen wir jetzt noch nicht preisgeben. Wir können dir aber schon verraten, dass unterschiedliche Ausstattungsvarianten geplant werden und wir in der sportlichsten Aufbauvariante, trotz Stahlrahmen und Gabel, ca. die 10 Kilo Marke anvisieren.
    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Lukas Mosimann
9. Oktober 2020

@Velo Plus
Cool, da bin ich einmal gespannt, ob der Stahlrahmen so dünnwandig produziert werden kann, dass er an das Gewicht eines Aluminium-Rahmens herankommt und trotzdem seine Steifigkeit behält. Wenn ja, dann werdet ihr einen nachhaltigen Verkaufsschlager landen. Viel Erfolg!

Das Geheimnis des Velofahrers – Velo
11. Oktober 2020

[…] sehe ich mich in der Sinnhaftigkeit meines Markteintritts durch eine Nachhaltigkeitstudie, die Veloplus mit dem Ziel in Auftrag gab, «ein möglichst nachhaltiges und langlebiges Velo» zu entwickeln. Entscheidend dafür seien […]

Sybille Borner
23. Oktober 2020

Ich möchte mich Lukas Mosimann anschliessen: meiner Meinung nach gehört es unbedingt dazu, auch den CO2-Ausstoss in der Nutzungsphase in die Ökobilanz einzuschliessen, ein Velo ohne Fahrer ist ja eigentlich gar kein Fahrrad (sondern ein Stehrad) und der Fahrer muss umso mehr essen je schwerer das Rad ist was wiederum mehr CO2 generiert. Es würde mich echt interessieren, wie gross dieser Effekt ist. Da die Ernährung für 1/3 des gesamten CO2-Ausstosses verantwortlich ist, ist der Effekt wahrscheinlich nicht vernachlässigbar. Es wäre schade, wenn man durch möglicherweise unvollständige Ökobilanzen dazu animiert wird, die weniger nachhaltige Option zu wählen.

    Veloplus – Roger Züger
    26. Oktober 2020

    Liebe Sybille
    Danke für deine Rückmeldung. Natürlich gibt es diverse Faktoren, die in der CO2-Bilanz mitspielen. Jene fürs Velo (in der Herstellung und in der Nutzung) haben wir berücksichtigt. Man könnte natürlich weitere Faktoren einbeziehen, so wie von Ihnen vorgeschlagen die Ernährung, oder beispielsweise die Bekleidung des Velofahrers. Allerdings ist dies nicht der Kern unserer Studie und unseres Projekts. Bei uns geht es darum, wie es möglich ist, ein in der Produktion und in der Nutzung möglichst nachhaltiges Velo herzustellen. Das Essverhalten miteinzubeziehen würde die Resultate auf unser oben gennantes Kernziel massiv verfälschen, zumal die Ernährung komplett individuell ist. In Zusammenhang mit dem Velo spielen da ganz verschiedenen Komponenten wie Intensität, Trainingszustand, Alter, Geschlecht und Gewicht eine Rolle. Und möchten wir eine korrekte Aussage zur zusätzlich notwendigen Nahrungsaufnahme machen, müssten wir vermutlich auch Untersuchungen zur Volksgesundheit sowie das Einkaufs- und Essverhalten mit einbeziehen. Beides war nie unser Ziel und ginge uns zu weit und ist aus unserer Sicht doch eine sehr persönliche Angelegenheit, die wiederum von extrem vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig ist. Für uns ist das Velo relevant, dessen Herstellung und die Nutzung – und darum geht es in der Studie. Beste Grüsse

Simon Betschart
1. November 2020

Ich bin gespannt auf die Velopluslösung. Ich fahre zum Pendeln bei schönen Wetter mein wiederaufbereitetes Koga-Stahl-Tourenvelo, bei schlechtem beim wiederaufbereitetes Cannondale-Alu-MTB (beide Jahrgang 1994/1995 und jetzt mit Nabenschschaltung) und seit Frühjahr ein Trek-Carbon-Emonda, weil ich endlich mal ein leichtes Rad wollte. Wenn ich zum heutigen Zeitpunkt ein einzelnes Rad auswählen müsste für die nächsten 30 Jahre, wäre das wohl ein Alu-Gravelbike mit zwei unterschiedlichen Laufradsätzen. Einen robusten für den Alltag und einen ultraleichten fürs Heizen auf Strasse und Feldwegen. Als Stahlrahmen sehe ich im Momenten den Polyvalent – Low Kicker von Velo Orange als eine univerelle Lösung für Mann und Frau, egal was du machen willst.
Mit meinem Koga werde ich sicher noch mit 80 fahren (ich bin jetzt 51), der Rahmen ist soo bequem.

    Veloplus – Béla Brenn
    2. November 2020

    Hallo Simon
    Danke für den spannenden Input. Wenn du dein Koga auch mit 80 noch fahren wirst, dann wurde das Fahrrad definitiv richtig gut ausgenutzt. 🙂 Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Albert Herresthal
10. März 2021

Material und Konstruktion müssen immer zusammen gedacht werden. Daher kann die CO2-Erhebung für Stahl, Alu und Carbon nur ein Aspekt sein. Bestes Beispiel: Felgen. Stahlfelgen sind hier sicher nicht die bessere Lösung zu Alu-Hohlkammerfelgen, besonders dann nicht, wenn Felgenbremsen zum Einsatz kommen. Und das Argument, Stahlrahmen seien unbegrenzt reparierbar, geht an der üblichen Praxis vorbei.
Ich war seinerzeit Projektleiter für das Greenpeacerad mit Villiger. Für uns gab es bei der Frage Stahl oder Alu keinen eindeutigen Gewinner, wenn man genau hinschaute. Deshalb bitte keine schwarz-weiß Konzepte.

    Veloplus – Béla Brenn
    10. März 2021

    Hallo Albert
    Vielen Dank für den spannenden Input. Du hast natürlich Recht und man kann nie definitiv und abschliessend entscheiden, dass eine Variante die beste ist. Die heutigen globalen Lieferketten und die Zusammensetzung von Teilen und Komponenten ist so komplex und vielfältig, dass man nie ganz alle Faktoren zu 100% berücksichtigen kann. Mit dem Projekt Cumpan wollen wir uns genau dieser Herausforderung stellen und haben versucht eine möglichst umfassende Studie und Berechnung für das bestmögliche Resultat zu generieren. Wir haben uns deshalb aus den in der Studie aufgezeigten Werte für den Stahlrahmen entschieden.
    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

Sylvio Seidel
18. März 2021

@Mosimann Lukas
„Werden wegen leichterem Rahmenmaterial längere Distanzen zurückgelegt als mit Stahlrahmen, was naheliegend ist, dann sieht die CO2-Bilanz ganz anders und der „nachhaltige“ Stahlrahmen plötzlich alt aus!“
Nicht Nachvollziehbar, denn Stahlrahmen Fahrer sind in der Regel Tourenfahrer und fahren definitiv mehr als „Jus for fun“ Fahrer: Stahlrahmen leben länger, Carbonrahmen werden eher müde und ersetzt …Fazit „Stahl ist das beste“ ( so nebenbei gibt es Bike mit Stahl, die auch sehr leicht sind!)

Monika
31. Mai 2021

Achtet ihr denn auch auf die Menschenrechte in der Lieferkette? Nur auf Nachhaltigkeit zu achten, schön und gut, aber langfristig zählt nicht nur der Umweltschutz, sondern auch die Arbeitsbedinungen beim Rohstoffabbau.

Andreas
6. Oktober 2022

Ich halte den Einsatz von ökologischen (und wenn möglich auch sozialen) Lebenszyklusanalysen in der Produktentwicklung für sehr wichtig. Mit dem Cumpan habt ihr einen wichtigen Schritt gemacht. Wie sieht es bei den E-Bikes aus? Es wäre wichtig diese Analysen auch für diese Produktgruppe durchzuführen zumal hier ja andere relevante Faktoren dazukommen. Gibt es da entsprechende Pläne bei euch oder kennt ihr schon solche Studien?

    Veloplus – Béla Brenn
    19. Oktober 2022

    Guten Tag Andreas

    Besten Dank für deinen Kommentar. Eine so detaillierte Studie wie für das Cumpan, haben wir bei anderen Produktgruppen wie bei E-Bikes nicht gemacht. Aber natürlich haben wir im Zusammenhang mit der Entwicklung von unserem eigenen Velo auch die Emissionen von E-Bikes angeschaut. Ganz grob kann gesagt werden, dass ein E-Bike im Vergleich zu einem unmotorisierten Velo aus Stahl oder Aluminium in der Produktion (Erzabbau bis zur Übergabe an Kund:innen) sicher ca. den doppelten CO2 Ausstoss verursacht. Was aber noch wichtiger ist als die Emissionen der Produktion, sind im Endeffekt die Lebensdauer und die Anwendung eines E-Bikes. Wird ein E-Bike über sehr lange Zeit verwendet ist der ökologische Fussabdruck natürliche kleiner als wenn man es nach einem Jahr wieder ersetzt. Und wird ein E-Bike verwendet als Ersatz für ein Auto verringert sich der ökologische Fussabdruck, während man beim Umstieg vom unmotorisierten Velo zum E-Bike den ökologischen Fussabdruck vergrössert. Eine genaue Aussage und Analyse ist also ziemlich schwierig zu treffen.

    Als kleiner Input wären hier noch einige spannende Links zu Studien und Artikeln, welche sich mit dem Thema noch detaillierter befasst haben:
    Wie grün ist das E-Bike wirklich?
    Wie umweltschonend ist das Fahrrad?
    E-Bikes sind besser als Bus und Bahn

    Freundliche Grüsse, dein Veloplus-Team

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