Velobranche im Wandel – Veloplus bleibt auf Kurs

Nach Jahren des Velo-Booms, unterbrochen von Liefer­engpässen und Preissprüngen, hat sich der Velomarkt in der Schweiz spürbar verändert. Einige Akteure entlang der gesamten Lieferkette sind verschwunden, die Konsolidierung schreitet voran. Veloplus hat die turbulente Zeit genutzt, um seine Stärken auszuspielen und sich als verlässlicher Partner zu positionieren. Im Gespräch geben der Veloplus-Verwaltungsrat Silas Obrist und Geschäftsführer Dominique Metz Einblicke in die Entwicklungen der letzten Jahre, die wichtigsten Trends – und warum sie optimistisch in die Zukunft blicken.

Dominique Metz, Geschäftsführer Veloplus
Silas Obrist, Verwaltungsrat Veloplus

Was ist in den letzten Jahren in der Velobranche passiert und wie ist die aktuelle Entwicklung?

Dominique Metz (DM): Die Velobranche hat seit 2020 eine turbulente Zeit erlebt: Nach einem beispiellosen Boom mit Lieferengpässen und massiv ­gestiegenen Preisen – die Containerkosten haben sich zeitweise verzehnfacht – folgte ab 2023 eine Normalisierung auf hohem Niveau. Teilweise kamen Velos, die zwei Jahre zuvor bestellt worden waren, praktisch gleichzeitig bei uns an. Entlang der gesamten Lieferkette sind viele Marktteilnehmende ­verschwunden – in der Schweiz sogar grosse Händler wie die Migros oder bekannte Hersteller, wie etwa der Schweizer E-Bike-Pionier Flyer, der ­während der Pandemie 100 zusätzliche Personen in der Produktion ein­gesetzt hatte und nun den Produktionsstandort in der Schweiz komplett schliessen musste. Wer nicht gut aufgestellt und finanziert war, hatte es schwer. 2025 sehen wir eine Erholung der Nachfrage, aber auch eine fortschreitende Konsolidierung des Marktes.

Wie hat sich Veloplus in dieser herausfordernder Zeit geschlagen?

DM: Unsere Stärke liegt in der konsequenten Ausrichtung auf Kunden­bedürfnisse, Verlässlichkeit und Langfristigkeit. Wir haben früh unsere ­Lagerbestände im Blick behalten und so flexibel auf Veränderungen ­reagieren können. Das Zusammenspiel aus persönlicher Beratung in unseren ­Läden, Werkstatt- und Ergonomie-Dienstleistungen sowie einem starken Onlineshop hat uns geholfen, auch in schwierigen Phasen ein verlässlicher Partner zu bleiben.

Silas Obrist (SO): Zudem haben wir die Zeit genutzt und unsere Systeme ausgebaut, modernisiert und Schwächen, die sich durch die schockartige Nachfrage gezeigt haben, ausgebessert. So hatte dieser Stresstest für unsere Organisation auch positive Effekte: Wir konnten viel lernen und so die ­Prozesse für unsere Kund:innen weiter im Detail verbessern.


«Wir haben früh unsere
Lager­bestände im Blick behalten
und so flexibel auf Veränderungen
reagieren können.»

Dominique Metz, Geschäftsführer Veloplus

Welche Trends prägen aktuell die Branche?

DM: Wir sehen eine anhaltend starke Nachfrage nach Gravel- und Rennvelos, besonders erfreulich ist auch das wachsende Interesse von Frauen in diesen ­Bereichen. Bei den Mountainbikes hat sich die Motorunterstützung fest ­etabliert und eröffnet allen Leistungsstufen neue Möglichkeiten. Diese ­Entwicklungen machen das Velofahren vielfältiger und zugänglicher denn je – in unserem Sortiment versuchen wir, diese Trends zu widerspiegeln.

SO: Was uns beim Gravel- und Rennvelozuwachs zudem besonders freut, ist der Bikepacking-Trend. Unsere Kundschaft nutzt das Velo vermehrt für mehrtägige Touren mit kleinem Gepäck. Unser Claim verspricht ­«Ausrüs­tung für Abenteuer» und hier können wir mit langjähriger Erfahrung und ­Kompetenz unterstützen und zu wunderbaren Erlebnissen beitragen.


«Dieser Stresstest hatte für uns auch positive Effekte: Wir konnten viel lernen und so die Prozesse für unsere Kund:innen weiter im
Detail verbessern.»

Silas Obrist, Verwaltungsrat Veloplus

Was stimmt euch optimistisch für die Zukunft, sowohl für die ­Velobranche als auch für Veloplus?

DM: Das Velo ist eine der besten Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit: gesund, umweltfreundlich, leise und perfekt für Alltag und Freizeit. Die Velozählstellen in der Schweiz liegen aktuell deutlich höher als vor der Corona-Pandemie – ein klares Signal für das anhaltende Interesse. Mit dem Veloweggesetz und Investitionen in die Infrastruktur verbessern sich die Rahmenbedingungen weiter. Unsere Leidenschaft für das Velo und die enge Bindung zu unserer Kundschaft machen uns zuversichtlich, die ­Zukunft aktiv und erfolgreich mitzugestalten.

SO: Global, aber auch in der Schweiz wächst das Interesse an den Vorteilen eines urbanen Lebensstils. In diesem Umfeld erweist sich das Velo als das schnellste und flexibelste Verkehrsmittel. Hinzu kommt ein positiver Netzwerkeffekt: Mit jeder zusätzlichen Velofahrerin und jedem zusätzlichen ­Velofahrer steigt die Lebensqualität für alle Nutzer:innen im städtischen Raum. Genau hier sehen wir unsere Stärke – wir sind ideal aufgestellt, um unserer Kundschaft die besten Lösungen zu bieten.


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