Velofahren stärken statt bremsen

In einer kürzlich eingereichten Motion wird die Wiedereinführung der Velovignette gefordert. Dies ist aus Sicht von Veloplus ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Warum echte Velostrassen längst überfällig sind und weshalb eine neue Velosteuer in Form einer Velovignette kontraproduktiv wäre, erfährst du hier.

Velofahren bringt viele Vorteile – für die Umwelt, für die Gesundheit und für die Allgemeinheit. Trotzdem fehlt es in der Schweiz noch immer an echter Veloinfrastruktur, während gleichzeitig in einer Motion eine neue Velosteuer im Gespräch ist. Gemeinsam mit Pro Velo Schweiz sagen wir: Das geht in die falsche Richtung. Statt Velofahrende zu belasten, braucht es endlich sichere Velostrassen und eine Politik, die nachhaltige Mobilität noch stärker fördert.

Keine neue Velosteuer – Velofahren nützt der Allgemeinheit

Pro Velo Schweiz lehnt in einer aktuellen Stellungnahme die Idee einer neuen Velosteuer klar ab – und wir bei Veloplus stehen voll dahinter. Die Idee: Velofahrende sollen sich stärker an den Kosten der Infrastruktur beteiligen. Was dabei oft ignoriert wird: Velofahren entlastet nicht nur das Strassennetz, sondern auch das Gesundheitswesen und die Umwelt.

Wer mit dem Velo unterwegs ist, produziert keine Emissionen, verursacht kaum Lärm und braucht wenig Platz. Eine Steuer auf diese Form der Fortbewegung zu erheben, wäre nicht nur unfair, sondern auch ein völlig falsches Signal. Statt neue Hürden aufzubauen, sollte die Politik alles daran setzen, mehr Menschen aufs Velo zu bringen. Zudem: der Bundesrat hat erst kürzlich darauf hingewiesen, dass er derzeit keinen Grund für die Einführung einer neuen Velovignette sieht.

Wir fordern mehr Platz und echte Velostrassen statt einer zusätzlichen Velosteuer.

Velostrassen: Mehr als nur Velostreifen

Ebenso wichtig wie der Verzicht auf neue Belastungen ist der Ausbau der Veloinfrastruktur. Pro Velo fordert die Einführung echter Velostrassen – also Routen, auf denen das Velo Priorität hat und sich Velofahrende sicher und schnell fortbewegen können.

Solche Strassen sind in vielen europäischen Städten längst Realität. In der Schweiz dagegen dominieren noch immer Velostreifen am Strassenrand – oft zwischen parkierenden Autos und dem fliessenden Verkehr eingeklemmt. Das schreckt viele ab, vor allem Kinder, ältere Menschen oder weniger geübte Velofahrende. Deshalb unterstützen wir die Forderung nach echten Velostrassen ausdrücklich. Denn nur mit einer attraktiven und sicheren Infrastruktur gelingt der Wandel hin zu mehr nachhaltiger Mobilität.

Es braucht Velostrassen ohne Autos.

Veloförderung heisst Zukunft gestalten

Als engagiertes Unternehmen setzen wir uns seit Jahren für die Veloförderung ein – von der Unterstützung von Veloevents über Schulprojekte bis hin zu politischen Initiativen. Denn wir sind überzeugt: Das Velo ist ein zentraler Baustein für eine lebenswerte Zukunft. Mehr zu unserem Engagement findest du hier.

Gemeinsam bringen wir die Veloförderung auf die nächste Stufe.

Wir bleiben dran – gemeinsam mit euch. Informiert euch, diskutiert mit und macht euch sichtbar im Alltag. Denn Velopolitik betrifft uns alle und zusammen bewegen wir mehr.


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6 Kommentare

Hans Peter
11. April 2025

viele Autofahrer wären froh, wenn keine Velofahrer auf der Strasse wären. Die meisten würden akzeptieren, wenn die abgelehnten Autobahnmillionen in Velostrassen investiert würden. Eine Frage auf die ich keine Antwort weiss: wie gross ist die Differenz Autobahn – Veloweg; Zürich – Bern.
Ich bin schon einige Jahre Pensioniert und fahre E-Velo mit Zahnriemen, ich bin kein Freund der Kettenpflege 😉

Daniel Heusser
12. April 2025

Ich fahre Velo, Töff und Auto, aber sehr wenig öV. Ich bin klar für eine Velovignette. Jeder Verkehrsträger soll sich an den Kosten beteiligen. Das ist fair und solidarisch. Gemessen an objektiv nachvollziehbaren Kriterien gibt es keinen Grund, warum Velos nichts bezahlen sollen und andere müssen für die Infrastrukturkosten aufkommen. Die Politik muss auch nichts künstlich fördern. Jeder soll das Verkehrsmittel nutzen, welches er möchte.

    Veloplus – Béla Brenn
    15. April 2025

    Guten Tag Daniel
    Besten Dank für deinen Beitrag. Es ist verständlich, dass der Wunsch nach Fairness bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur ein wichtiges Anliegen ist. Trotzdem spricht vieles dagegen, das Velo mit einer zusätzlichen Vignette zu belasten.

    Velos beanspruchen die Strasseninfrastruktur im Vergleich zu Autos und Töffs minimal. Sie verursachen kaum Abnutzung und benötigen viel weniger Platz. Ein Velo verursacht weder Lärm noch schädliche Emissionen, weshalb es die Umwelt und die Allgemeinheit deutlich weniger belastet. Viele Velofahrende besitzen zudem auch ein Auto und bezahlen bereits Motorfahrzeugsteuern. Eine zusätzliche Abgabe für das Velo wäre also eine Doppelbelastung. Die Einführung einer Velovignette würde einen grossen bürokratischen und finanziellen Aufwand mit sich bringen – für eine sehr geringe Mehreinnahme. Die Kosten für Kontrolle, Administration und Durchsetzung würden einen beträchtlichen Teil der Einnahmen wieder aufbrauchen und wären nicht zielführend. Solidarität heisst nicht, dass jeder gleich viel zahlt – sondern dass Beiträge nach Nutzen und Belastung geleistet werden. Und da Velos deutlich weniger Kosten verursachen, ist es gerechtfertigt, dass sie keine spezielle Vignette benötigen.

    Wir hoffen, dass diese Argumente für dich nachvollziehbar sind.

    Beste Grüsse, das Veloplus-Team

Simon Betschart
15. April 2025

Völlige SVP-Bulhshit-Idee. Von der Partei, die sonst gegen alle Arten von neuen Steuern ist. 20 Franken wäre zuden völlig übertrieben im Vergleich zur 40 Franken-Autobahnvignette. Wenn schon müsste man die Aufpressfläche und -druck von 4 Pneus eines 2-Tonnen-Autos gegen die gleiche Werte bei zwei Veloreifen eine 30 kg-Velos in Relation setzen und die 40 Franken als 100%-Basis nehmen. Ich schätze, die Velovignette wäre unter 1 Franken. Dafür lohnt sich der Aufwand ja sicher nicht. Selbst für die SVP. Wie gesagt: ein völliger Bullshit.

Lehmann Rolf
16. April 2025

Meines Erachtens ist eine Velovignette zur Deckung der Velo-Infra-Struktur völliger Unsinn. Wir zahlen ja alle Steuern und vor ein paar Jahren hat das Schweizervolk die Initiative zur Förderung der Radwege, analog der Wanderwege angenommen und die Radweg-Infrastruktur wird durch Steuergelder bezahlt. Jeder Bürger zahlt also so schon eine Veloweggebühr für den Unterhalt und Ausbau der Velowege, dessen Umsetzung durch die Politik nach wie vor weit im Hintertreffen ist. Eine Velovignette für eine bescheidenen Betrag von ca. 2 Franken würde ich allerhöchstens gut heissen, um die vielen Velodiebstähle etwas einzudämmen, damit man anhand einer solchen Vignette, den Velobesitzer zb. mit einem QR-Code ausfindig machen könnte. Diese Vignetten könnten ja von Versicherungen an daran Interessierte Versicherungsnehmer auch gratis abgegeben werden. Denn es läge ja schlussendlich im Interesse der Versicherungen, die Unsummen von Versicherungsprämiengelder für Velodiebstähle ausbezahlen müssen.

    Veloplus – Béla Brenn
    16. April 2025

    Guten Tag Rolf

    Besten Dank für das Feedback. Spannende Idee mit dem QR-Code für den Diebstahlschutz. Das wäre definitiv sinnvoller als eine Velovignette.

    Freundliche Grüsse, das Veloplus-Team

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