Stadtverkehr: Velo liegt im Vergleich vor dem ÖV

Wer in der Stadt mit dem Velo unterwegs ist, gelangt doppelt so schnell von A nach B wie ÖV-Pendler:innen. Das besagt ein Velojournal-Artikel, der auf eine Auswertung von Avenir Suisse basiert.

Der Bericht zeigt, dass in den zehn grössten Schweizer Städten die Durchschnittsgeschwindigkeit von Tram, Bus und Bahn bei 8.3 km/h liegt. Damit dauern Reisen von Tür zu Tür mit dem ÖV nicht einmal halb so lange wie zu Fuss, wo in einer Stunde 4.8 Kilometer zurückgelegt werden. Gemäss Avenir Suisse kämen Pendler:innen mit dem Velo oder E-Bike in der gleichen Zeit doppelt so weit wie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Standardisierte Durchschnittsgeschwindigkeit in km/h

Grafik: Velojournal, Quelle: Avenir Suisse

Das Velojournal zitiert die Denkfabrik von Avenir Suisse wie folgt: «Angesichts dessen kann man sich fragen, ob die hierzulande relativ hohen Ausgaben für den städtischen ÖV lohnende Investitionen in ein optimales Mobilitätssystem sind». Die Vorteile des Velos seien hingegen der geringe Platz- und Infrastrukturbedarf, der kleine ökologische Fussabdruck und die gesundheitsfördernde Wirkung der Bewegung. Wer mit dem Velo unterwegs ist, sei jedoch nicht vor Witterungseinflüssen geschützt und könne grössere Gegenstände nur schwer transportieren. Letzteres lässt sich mit dem richtigen Veloanhänger gut bewerkstelligen. Und bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung – unsere Tipps gegen Regen und Kälte liest du hier und hier.

Reisedauer mittels Google Maps ermittelt

Um die Geschwindigkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel zu vergleichen, hat Avenir Suisse in den zehn grössten Schweizer Städten über 100’000 Verbindungen auf Google Maps abgefragt. Wobei die Verantwortlichen nicht das durchschnittliche Fahrtempo der Verkehrsmittel sondern die verstrichene Zeit von Tür zu Tür eruierten. Heisst also, alle Gehwege zu und von Haltestellen sowie die Wartezeiten beim allfälligen Umsteigen sind in die Berechnung der Pendelzeit eingeflossen. Avenir Suisse weist zudem darauf hin, «dass die ermittelten Geschwindigkeiten ein eher optimistisches Szenario darstellen: Sie beinhalten keine Staus, von denen auch der städtische ÖV in Mitleidenschaft gezogen werden kann».

Wer mit dem Velo pendelt erspart sich den Stress im Stau.

Auto fehlt in der Auswertung

Apropos Stau – in der Auswertung fehlen die Zahlen des motorisierten Verkehrs komplett. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Autos sei stark von Wochentag und Zeit abhängig, so der Bericht. Bei flüssigem Verkehr und in der Nacht läge der städtische Temposchnitt bei rund 30 km/h, dieser könne bei Stosszeiten aber auf Schritttempo abfallen. Weitere Faktoren wie beispielsweise die Parkplatzverfügbarkeit würden ebenfalls einen Einfluss auf die durchschnittliche Pendeldauer haben.

Deswegen ist es äusserst fraglich, ob das Auto im Vergleich mit dem Velo bestehen könnte. Wir sind überzeugt, dass das Velo insbesondere in urbanen Gebieten, wo Staus unvermeidlich sind, klar schneller und effizienter ist. So spricht nicht nur die gesunde Bewegung und der kleine ökologische Fussabdruck fürs Pendeln mit dem Velo, sondern auch die Ersparnis von Stress im Stau.


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