Occasions-Velokauf: Vorsicht Betrug!

Der Markt für Occasions-Velos erlebt einen regelrechten Boom. Die Lieferfristen für neue Velos betragen oft mehrere Monate oder das Traumbike ist gar nicht mehr verfügbar. Deshalb versuchen Velofahrer:innen ihr Glück auf einer Occasionsplattform für Velos, wie beispielsweise veloclick.ch.

Die Plattform veloclick.ch, welche von Veloplus gratis zur Verfügung gestellt wird, wird in diesem Jahr rege genutzt von Velofahrenden, die ein Occasionsvelo anbieten oder ein solches kaufen wollen. Aber Vorsicht: Leider lauern auch auf seriösen Plattformen Betrüger:innen, die den Velokauf schnell zum Albtraum werden lassen. Veloplus hat deshalb einige wichtige Informationen und Tipps für dich zusammengestellt.

Traumbike für einen fairen Preis ergattert

Die Freude von Familienvater Manuel (fiktiver Name) war gross, als er auf veloclick.ch das Traumvelo für seinen Sohn entdeckte. Die Occasionsplattform für Velos und E-Bikes wird von Veloplus betrieben und steht damit für gemeinsame Freude am Velofahren und seriöse Angebote.

Manuel schickt über die Plattform eine Nachricht an den Inserenten und tatsächlich meldet sich dieser schon bald mit einer Antwort per E-Mail. In der Folge werden Informationen zum inserierten Velo ausgetauscht und es wird über den Kaufpreis inklusive Lieferkosten diskutiert. Dass die Konversation in englischer Sprache stattfindet, verwundert Manuel nicht – schliesslich wohnt der Verkäufer in der Westschweiz und Manuel spricht kein Französisch.

Leider ist ein persönliches Treffen nicht möglich, da der Verkäufer aus beruflichen Gründen oft unterwegs ist. So wird eine Lieferung per Kurier vereinbart und dafür 40 Franken veranschlagt. Der Totalbetrag von etwas mehr als 1’000 Franken soll auf ein Bankkonto in der Schweiz überwiesen werden. Die Lieferung des Velos wird für den nächsten Tag versprochen. Manuel schickt dem Verkäufer des Velos umgehend eine Zahlungsbestätigung – schliesslich freuen er und sein Sohn jetzt schon auf das neue Fahrrad. Die böse Überraschung folgt danach. Der Verkäufer antwortet nicht mehr auf E-Mails, eine Telefonnummer besitzt Manuel nicht. Das inserierte Velo kommt nie bei Manuel an, das Geld ist verloren.

Grosser Frust, doch wer ist Schuld?

Leider gibt es zahlreiche weitere Beispiele, die ähnlich abgelaufen sind wie im beschriebenen Fall. Im Nachhinein sieht Manuel diverse Warnzeichen, die er wohl ignoriert hatte. War er also schlicht naiv? Oder trägt gar der Anbieter der Occasionsplattform eine Mitschuld, weil Betrüger nicht entdeckt und entfernt werden?

Letzteres ist trotz bestehender Sicherheitsmechanismen und regelmässiger Kontrollen nicht vollständig zu bewerkstelligen. Professionelle Betrügerbanden sind darauf spezialisiert, auf diversen Online-Plattformen ihre Opfer zu suchen. Teil dieser Aktivitäten sind missbrauchte Computer von unwissenden Personen, gefälschte Telefonverträge und die Nutzung von Bankkonten ebenso ahnungsloser „Mittäter“. Der Betrug funktioniert letztendlich, weil sich die Täter die Vorfreude der Opfer zum Nutzen machen und diese mit einer Kombination aus vermeintlich seriösen Angaben (Adresse, Bankkonto, Telefonnummer), verwirrenden Ausreden (bin gerade unterwegs) und Druckversuchen zu unvorsichtigen Aktionen bewegen.

Tipps gegen Betrug beim Occasions-Velokauf

Diese Gefahren lauern auf Online-Plattformen

Sowohl Käufer:innen als auch Verkäufer:innen sollten lieber einmal zu viel Vorsicht walten lassen, wenn sie nicht Opfer eines Betrugs werden wollen. Die Tricks der professionell organisierten Betrüger sind vielfältig. Hier einige Beispiele:

  • Das Geld für ein Velo wird vom ahnungslosen Käufer überwiesen, doch das Fahrrad wird nie geliefert.
  • Du lieferst ein Velo basierend auf einer vermeintlichen Zahlungsbestätigung, die Zahlung erweist sich jedoch als Fälschung.
  • Kopien von Ausweisdokumenten, Bankdaten, Telefonnummern werden erschlichen und später für weitere Missbrauchsfälle verwendet.

Regeln für einen sicheren Kaufabschluss

Überzeuge dich von der Identität des Käufers / Verkäufers

Auch eine vermeintlich seriös klingende E-Mail-Adresse, eine postalische Adresse in der Schweiz und eine in der Schweiz registrierte Telefonnummer sind keine zuverlässige Identitätsnachweise. Digital verschickte Ausweisdokumente sind oft gefälscht oder gestohlen. Im Minimum ist ein Telefongespräch, besser ein persönliches Treffen oder ein Videoanruf zu vereinbaren, ehe Kaufverhandlungen stattfinden. Wer es wirklich ernst meint, nimmt sich dafür gerne die Zeit.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Lass dich nicht von digital verschickten Dokumenten oder fadenscheinigen Ausreden („Ich bin oft unterwegs“, „ich kann nicht telefonieren“, „ich bin am besten per E-Mail erreichbar“) täuschen. Ebenso sind Bilder und Produktangaben zum verkauften Velo oft aus dem Internet kopiert. Sämtliche Angaben sollten mit eigenen Augen auf ihre Echtheit überprüft werden.

Lies den Inseratetext genau durch

Gefälschte Inserate weisen oft aus dem Internet kopierte Produktmerkmale auf. Diese werden mit Superlativen („bestes Velo“, „Testsieger“,…) ausgeschmückt. Echte Anbieter von Occasionen nennen dagegen häufig einen Grund zum Verkauf ihres Velos oder geben etwas zur persönlichen Nutzung des Fahrrads an. Achte auf derartige Feinheiten.

Keine Überweisung von Geld an Unbekannte

Teilweise wird um eine Überweisung via Western Union oder auf ein Konto im Ausland gebeten. Während hier sämtliche Alarmglocken schrillen sollten, ist man bei einem Bankkonto in der Schweiz weniger skeptisch. Leider werden aber genau solche Konten sehr oft von Betrügern missbraucht. Das System der Betrüger ist sehr clever aufgesetzt – auch eine IBAN-Nummer führt im Fall einer Anzeige bei der Polizei nicht zur Täterschaft. Leiste also nie eine Zahlung an jemanden, den du nicht persönlich gesprochen – oder noch besser – gesehen hast.

Lass dich nicht unter Druck setzen

Wenn dir ein Verkäufer glaubhaft versichert, dass es andere Interessenten gibt, ist das eine Sache. Betrüger nutzen oft pauschale Sätze wie „bitte schnell antworten“ oder „bitte Geld sofort überweisen“. Lass dich davon nicht beeindrucken.

Aktuelle Informationen

Auf der Webseite https://www.cybercrimepolice.ch/ hat die Polizei ebenfalls wichtige Informationen aufgeschaltet. Diese werden laufend ergänzt.

Ich bin Opfer eines Betrugs geworden, was kann ich tun?

Kontaktiere umgehend deine Bank. Allenfalls kann eine bereist erfolgte Transaktion noch rückgängig gemacht werden. Leider ist es dafür aber oft zu spät.

Melde den Benutzernamen und das betrügerische Inserat umgehend dem Veloplus-Kundendienst, damit die Täterschaft gesperrt werden kann.

Erstatte Anzeige bei der Polizei. Reiche dazu sämtlichen E-Mail-Verkehr, den du mit der Täterschaft geführt hast, ein. Oft sind allerdings auch der Polizei die Hände gebunden, weil hinter dem Betrug ein flächendeckendes System steckt, dessen Spuren zu organisierten Banden im Ausland führen. Selbst Anhaltspunkte wie Handynummern oder Bankkonten versprechen keinen Erfolg. Für den Geldtransfer werden oft unwissende „Money Mules“ eingesetzt.

Eine Anzeige bei der Polizei ersetzt nicht zwingend den entstandenen Schaden!

Freude mit dem neuen Occasionsvelo

Leider sorgen Betrüger auf Online-Plattformen wie veloclick.ch für Ärger und damit ein schlechtes Image solcher Dienste. Gleichzeitig trifft sich auf dem Occasionsmarktplatz von Veloplus eine Community, welche die Freude am Velofahren teilt. Es gibt unzählige tolle, seriöse Angebote für Velos, die auf neue Besitzer:innen warten.

Wenn sowohl Verkäufer als auch Käufer die nötige Vorsicht walten lassen und den persönlichen Austausch pflegen, steht dem Fahrspass mit dem neu erstandenen Velo nichts mehr im Weg. Wir von Veloplus sind bestrebt, die Nutzung von Veloclick so einfach und sicher wie möglich zu gestalten.

Möchtest du deine Erfahrung teilen?

Hast du selber einen Betrug beim Velokauf erlebt? Gerne kannst du deine Erfahrung mit uns teilen. Damit kannst du einen Beitrag leisten, wie wir unser Angebot verbessern und andere Kund:innen schützen können. Selbstverständlich behandeln wir sämtliche Informationen vertraulich.

Schreibe uns an info@veloclick.ch

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