Kettenwachs im Trend – der Vergleich zum Kettenöl

Vermehrt wird bei der Kettenpflege auf Kettenwachs statt auf herkömmliches Schmiermittel gesetzt. Auch Veloplus hat erst kürzlich das erste Petrus Kettenwachs entwickelt. Doch was ist der Unterschied vom Wachs zum Schmiermittel und welche Vorteile ergeben sich daraus?

Kettenöl oder Kettenwachs? Diese simple Frage sorgt zurzeit für viel Gesprächsstoff: Während viele Velofahrende auf klassisches Kettenöl schwören, zeichnet sich zunehmend ein Trend ab hin zum Kettenwachs. Besonders bei ambitionierten Fahrer:innen gilt eine gewachste Kette mittlerweile als Synonym für einen sauberen, leisen und besonders effizienten Antrieb.

Doch was ist tatsächlich „besser“? Die Meinungen gehen auseinander. Grund genug, beide Systeme genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, interessiert uns deine Meinung!


Kettenöl – der bewährte Klassiker

Kettenöl ist seit Jahrzehnten die erste Wahl vieler Velofahrenden, wenn es um einfache, schnelle und wetterfeste Kettenschmierung geht. Ob bei der täglichen Pendelstrecke, der sportlichen Ausfahrt oder dem Tourenabenteuer – mit dem richtigen Öl ist man für fast alle Bedingungen gerüstet.

Das Kettenöl ist nach wie vor der altbekannte Allrounder für die Kettenpflege.

Vorteile von Kettenöl

  • Einfache Anwendung: Kettenöl lässt sich schnell und unkompliziert auftragen. Es gibt Varianten für Trockenheit, Nässe oder Allwetterbedingungen.
  • Gute Schmierung bei Nässe: Öl haftet gut an der Kette, auch bei Regen oder Matsch.
  • Universell einsetzbar: Das passende Öl gibt es für jede Jahreszeit und jede Witterung.

Nachteile von Kettenöl

  • Schmutzanziehung: Öl zieht Staub und Dreck an, was zu höherem Reinigungsaufwand führt.
  • Höherer Verschleiss: Durch die Schmutzpartikel in der öligen Schicht wird der Antrieb stärker belastet.
  • Regelmässige Pflege notwendig: Häufiges Nachölen und Reinigen ist Pflicht.

Kettenwachs – die saubere Alternative

Kettenwachs ist eine spezielle Mischung, häufig aus Paraffin, ­Additiven und einem Lösungsmittel, die auf die Kette aufgetragen wird, um Reibung zu ­reduzieren und Verschmutzungen vorzubeugen.

Kettenwachs setzt sich zunehmend als moderne Alternative zu herkömmlichen Schmiermitteln durch, insbesondere bei sportlich ambitionierten Velofahrenden. Es bietet eine trockene, schmutzabweisende Schutzschicht und glänzt durch einen besonders leisen und effizienten Antrieb, der ideal für Trainingsfahrten, Rennen oder ausgedehnte Touren bei trockenen Bedingungen ist.

Mit Kettenwachs bleibt dein Antrieb länger sauber, er ist jedoch nicht so wetterresistent.

Kettenwachs hat eine hervorragende Schmutzresistenz – Wachs­beschichtungen ziehen weniger Schmutz und Staub an als Öle. Dies ist besonders vorteilhaft für Fahrten bei trockenen und staubigen ­Bedingungen. Dadurch entsteht auch weniger Abrieb der Kette durch Schmutz und die Lebensdauer der Kette und anderen Antriebs­komponenten kann signifikant ­verlängert werden. Ebenfalls praktisch: Hosenbeine, Waden oder Hände verschmutzen bei Berührung viel weniger. Ein weiteres, grosses Plus: Viele Wachsmischungen sind bio­logisch abbaubar und enthalten keine abgabepflichtigen, leicht flüchtigen Lösungsmittel (VOC).

Aber: Kettenwachs ist zwar ideal bei trockenen und staubigen ­Bedingungen, je nach Produkt kann das Schmierintervall bei nassen oder schlammigen Bedingungen aber relativ kurz sein. Für Alltagsfahrer:innen beispielsweise, die bei allen Witterungs­bedingungen unterwegs sind, bleibt das traditionelle Kettenöl vermutlich die bessere Option. Auch eher wartungsfaule Velofahrer:innen fahren mit Schmiermittel möglicherweise besser, da die Kette für ein gutes ­Resultat vor der Anwendung von Kettenwachs vollständig entfettet werden muss, damit das Wachs gut haftet und vollständig austrocknen kann.

Vorteile von Kettenwachs

  • Weniger Schmutz: Das trockene Wachs zieht kaum Staub an. Der Antrieb bleibt länger sauber.
  • Weniger Verschleiss: Weniger Reibung und Schmutz bedeuten geringeren Materialverschleiss.
  • Effizienzgewinne: Wachs reduziert die Reibung im Antrieb – das spart wertvolle Watt, besonders im Wettkampf.

Nachteile von Kettenwachs

  • Aufwändig in der Anwendung: Vor der ersten Anwendung muss die Kette komplett entfettet werden.
  • Weniger geeignet für nasse Bedingungen: Bei starkem Regen wird die Wachsschicht schneller ausgespült.
  • Regelmässiges Nachwachsen nötig: Auch Wachs muss in gewissen Abständen neu aufgetragen werden.

Übersicht: Kettenöl vs. Kettenwachs

KriteriumKettenölKettenwachs
SchmutzanfälligkeitHoch, zieht Staub anGering, bleibt trocken und sauber
WartungsaufwandHäufiges Reinigen und Nachölen nötigSeltener reinigen, aber neu wachsen
WetterbeständigkeitSehr gut – auch bei NässeGut bei Trockenheit, schwächer bei Regen
AnwendungSchnell und einfachAufwändiger Start, dann unkompliziert
VerschleissschutzGutSehr gut

Petrus Kettenwachs – entwickelt von Veloplus

Mit dem Petrus Kettenwachs hat Veloplus eine eigene Lösung für die wachsende Nachfrage nach effizienter, sauberer und nachhaltiger Kettenpflege entwickelt. In einem intensiven Entwicklungsprozess inklusive diversen Produktetests wurde ein hochwertiges Wachs mit optimalem Gleitverhalten, einfacher Anwendung und möglichst langer Standzeit formuliert.

Das nachhaltige Petrus Kettenwachs von Veloplus.

Petrus Kettenwachs

Neu von Veloplus Swiss Design: Das nachhaltige Petrus Kettenwachs. Getestet und entwickelt von Veloplus.

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Das zeichnet das Petrus Kettenwachs aus:

  • Sehr gute Schmierwirkung
  • Gute Haltbarkeit im Vergleich zu anderem Flüssigwachs
  • Für trockene und nasse Bedingungen
  • Schmutz- und wasserabweisend
  • Wachs pflanzlicher Herkunft aus 100% nachwachsenden Rohstoffen
  • Biologisch leicht abbaubar

Kettenwachs-Sortiment bei Veloplus

Bei Veloplus findest du eine breite Auswahl an hochwertigen Kettenwachsen für unterschiedliche Anforderungen. Neben unserem eigenen Petrus Kettenwachs führen wir auch Produkte von bewährten Marken wie Squirt, Silca, Muc-Off und weiteren. Unser Fachpersonal in den Veloplus-Läden hilft gerne dabei, das passende Produkt für deinen Einsatzzweck zu finden.

Petrus Kettenwachs

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Super Secret Chain Lube

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Squirt Lube Kettenwachs

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Squirt Lube E-Bike Kettenwachs

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Die Wahl zwischen Kettenöl und Kettenwachs hängt stark von den individuellen Bedürfnissen, der Nutzungshäufigkeit und den Wetterbedingungen ab. Wer Wert auf Einfachheit und Wetterresistenz legt, ist mit Kettenöl gut beraten. Wer hingegen einen besonders sauberen und effizienten Antrieb bevorzugt, insbesondere bei trockenen Bedingungen, findet im Kettenwachs die ideale Lösung. Teste selbst, was am besten zu dir und deinem Veloalltag passt oder lasse dich im Veloplus-Laden deiner Wahl beraten.


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14 Kommentare

Costabel
5. September 2025

Gibt es ein Produkt mit Bienenwachs?

    Veloplus – Lara Jud
    8. September 2025

    Danke für deine Frage! Uns ist nicht bekannt, dass es ein Kettenwachs mit Bienenwachs gibt. Unabhängig davon, ob Bienenwachs für die Anwendung in diesem Fall überhaupt geeignet wäre, könnte auch der relativ hohe Preis eine Rolle spielen.
    Beste Grüsse,
    dein Veloplus-Team

Pascal
5. September 2025

„da die Kette für ein gutes ­Resultat vor der Anwendung von Kettenwachs vollständig entfettet werden muss, damit das Wachs gut haftet und vollständig austrocknen kann.“

Oder man kauft sich eine vorgewachst Kette, z. B. KMC X Waxed (gekennzeichnet). Nur sollte der Rest wohl auch entfettet sein.

    Veloplus – Lara Jud
    8. September 2025

    Hallo Pascal, merci für deinen ergänzenden Hinweis!
    Eine vorgewachste Kette ist tatsächlich eine Möglichkeit, direkt mit Wachs zu starten. Und du hast absolut recht: Für ein optimales Ergebnis sollte nicht nur die Kette, sondern auch der restliche Antrieb gründlich entfettet werden. Nur so kann das Wachs zuverlässig haften und seine Vorteile voll ausspielen.

    Sportliche Grüsse
    dein Veloplus-Team

Antoinette Stöckli
5. September 2025

Kette mit Lappen reinigen, auch durch die Glieder, dann
mit Petrus Kettenöl jedes Glied einzeln betupfen. Prozedur
cirka alle 500 Km wiederholen, sicher nach jeder Regenfahrt.
Kostet Zeit, die nur pensioniert haben können, aber ergibt
eine maximale Kilometerleistung. Und natürlich schmutzige
Hände…

Toni
5. September 2025

Netter Vergleich von Ölen und Wachsen, aber die Variante Heisswachsen bzw. Immersives Wachsen verschweigt ihr. Schade! Weil Veloplus kein solches Wachs anbietet (schade zum zweiten)? Wer dies einmal gemacht hat, wird nämlich einen zweiten Versuch wagen und danach dabei bleiben. Die Methode mit zwei Ketten, die alternierend verwendet werden, ist dabei unkompliziert und das Austauschen dauert auch nicht länger als sorgfältiges Ölen. Regen und Matsch entfernen Wachs schnell, aber unter solchen Bedingungen benötigt der Antrieb sowieso vermehrte Pflege, auch wenn Öl verwendet wird! Wer das vernachlässigt, bezahlt halt deutlich mehr für neue Ketten, Kassetten und sogar Kurbelblätter. Für unterhaltsfaule böte sich daher ein Riemenantrieb an…

    Veloplus – Lara Jud
    8. September 2025

    Hallo Toni, vielen Dank für deinen wertvollen Input!
    Im Blogbeitrag haben wir den Fokus bewusst auf den generellen Vergleich von Kettenöl und Kettenwachs gelegt und darauf verzichtet, die unterschiedlichen Arten von Wachsen im Detail zu beleuchten. Das Heisswachsen kann auch eine attraktive Option sein – die von dir genannten Vorteile sprechen für sich.

    Übrigens: Du findest in unserem Sortiment auch Heisswachse von Silca und Dynamic.

    Beste Grüsse,
    das Veloplus-Team

Süpi77
8. September 2025

Apropos Heisswachs: Da bleibt die grosse Frage, ob das neue Petrus Kettenwachs mit Heisswachsen kompatibel ist, sodass man alternierend zwischen Heisswachsen und Petrus Kettenwachs hin und her wechseln kann…

    Veloplus – Sabrina Marcolin
    12. September 2025

    Hallo!

    Ja, das PETRUS Kettenwachs, wie übrigens alle uns bekannten Flüssigwachse, können zum Verlängern des Schmierintervalls von heissgewachsten Ketten verwendet werden.

    Viel Spass damit!
    Dein Veloplus-Team

Jonathan
8. September 2025

„Häufiges Reinigen und Nachölen nötig“ bei Kettenöl finde ich fragwürdig. Dies mag zutreffen, wenn man den Widerstand minimieren und die Lebensdauer des Antriebs maximieren möchte, aber ein Zug durch den Lappen und ein grobes Nachölen mit anschliessendem Nachwischen kann man auch als Alltagsradler getrost nur 3-4 Mal im Jahr machen, und ein Antrieb (exkl. Kette) hält trotzdem mehrere Jahre und mehrere Tausend Km. Klar geht auch mehr, aber die Vorteile sind dan überschaubar.

Vergisst man hingegen das Nachwachsen trotz mehrerer Regenfahrten, ist die Verschleisserhöhung deutlich massiver.

In der Realität scheitern die meisten Alltagsradler daran, dass sie ihre Kette nicht zeitig wechseln, obwohl dies deutlich einfacher und günstiger ist, als ein Antriebswechsel komplett.

Ohne Frage hat Wachs Vorteile für trockene Orte und Schönwetter-Radler. Aber für Alltagsradler, welche sich nicht zu oft um ihr Rad kümmern möchten, ist Öl klar pflegeleichter, ohne massive Einbussen in Leistung oder Verschleiss. Und mit sauber eingestellter Schaltung und Kettenblech ist auch der Schmutz selten ein Problem. Hier also von „häufigem Putzen und Nachölen“ zu sprechen finde ich unpassend. Einfach sobald verschliessen die Kette wechseln und dabei kurz Kasette, Schaltwerk und Kettenblätter reinigen und gut ist.

    Veloplus – Sabrina Marcolin
    12. September 2025

    Hallo Jonathan

    Danke für deine Gedanken und Schlüsse, welche wir übrigens super finden! Schlussendlich bleibt es natürlich eine Frage der persönlichen Präferenzen, ob die Kette mit Kettenöl oder mit Wachs geschmiert wird. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die jedoch immer individuell gewichtet werden. Im sportlichen Bereich hat Wachs, flüssig oder heiss angewendet, das grösste Zielpublikum. Hier ist die Bereitschaft aber generell höher, Zeit in die Velopflege zu investieren und die Antriebskomponenten sind meistens deutlich teurer zu ersetzen als an Alltagsvelos.

    Egal, ob mit Öl oder Wachs: Wir wünschen dir gute Fahrt!
    Das Veloplus-Team

Helena
9. September 2025

Danke vielmals für diesen kurzen, übersichtlichen Vergleich.
Ich würde gerne Wachs verwenden, habe im Alltag aber wenig Zeit für Kettenpflege und fahre bei jedem Wetter Rad.
Diese Gegenüberstellung lässt mich im Glauben, dass alle die ihre Kette wachsen ein zusätzliches Schlechtwettervelo mit geölter Kette haben?

    Veloplus – Sabrina Marcolin
    12. September 2025

    Liebe Helena

    Danke die für deine Frage!
    Wer möglichst wenig Zeit für die Kettenpflege aufwenden möchte, fährt mit Kettenöl besser. Es gilt einfach darauf zu achten, dass das Kettenöl sparsam aufgetragen wird. Zuviel aufgetragenes Öl zieht übermässig Schmutz an und bildet mit diesem eine Schleifpaste, welche die Kette zusätzlich verschleisst. Da im Vergleich zu Rennvelos und Bikes mit Alltagsvelos deutlich weniger Kilometer gefahren werden, kann eine geölte Kette und die übrigen Antriebskomponenten trotzdem viele Jahre lang halten. Unter dem Strich hält eine saubere Kette immer länger als eine schlecht gepflegte. Es ist deshalb ein guter Rat, der Kette ab und zu etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

    Liebe Grüsse und gute Fahrt
    das Veloplus-Team

Thomas
11. September 2025

Eine weitere Option für Unterhaltsfaule: Getriebenabe statt der üblichen Kombination mehrere Kettenblätter/Ritzelpaket. Ohne Schräglauf hält die Kette bedeutend länger. Der Gates-Riemenantrieb ist die Steigerungsform.

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