Die Veloplus-Kund:innen Luzia und Ilario waren auf einem Veloabenteuer in Südamerika. 7 Wochen lang erkundeten die beiden per Bikepacking mit Zelt Peru. Im Reisebericht erzählen die beiden, was sie dabei erlebt haben.
Für unsere Tour setzen wir uns zwei Ziele: Den Titicacasee und den Amazonas. Neben An– und Abreise sowie den ersten Übernachtungen ist nichts fix geplant. Weder Route, Übernachtungen, Strecke oder Höhenmeter – wir lassen alles auf uns zukommen. Als Freizeitvelofahrende haben wir weder extreme sportliche Ambitionen noch Erfahrungen mit mehrmonatigen Velotouren, dafür jedoch viel Motivation und Vorfreude auf die Reise.

In den langen Semesterferien, die wir als Studenten – Luzia (21), Geologie und Ilario (21), Biologie – geniessen, machen wir uns auf den Weg nach Peru. In unserem relativ schweren Gepäck sind nicht nur Zelt und Benzinkocher, sondern auch Kleidung für die kalten und windigen Höhen des Altiplanos und die feuchtwarmen Tiefen des Amazonas. In sieben Wochen fahren wir rund 1000km von Cusco nach La Paz und in einer zweiten Tour von Cusco nach Manù in den peruanischen Amazonas-Nationalpark. Neben dem Velofahren verbringen wir einen grossen Teil dieser Zeit mit der Besichtigung von Städten, Kulturgütern und der Landschaften. So können wir verschiedenste Seiten dieser Länder erleben – schöne, anstrengende, abenteuerliche, lustige und überraschende.
Akklimatisierung
Wir landen Ende Juli in Cusco auf 3’399 m.ü.M und bauen noch am Flughafen unsere Velos zusammen, die wir in der Schweiz mühsam auf die verlangten Packmasse verpackt hatten. Um uns an die Höhe zu gewöhnen, verbringen wir die ersten Tage in der ehemaligen Inka- Hauptstadt und besuchen die imposanten Inka-Ruinen in der Umgebung. Am fünften Tag fahren wir los in Richtung Titicacasee.

Unterwegs merken wir, dass in Peru wenig Velo gefahren wird. Immer wieder begegnen wir Peruaner:innen die uns oft überrascht, erfreut, belustigt oder auch ein wenig skeptisch nachschauen, winken oder uns sogar ansprechen. Dies bringt mit sich, dass es keine Velowege gibt und es die Velos im Strassenverkehr unter den vielen Autos und Lastwagen nicht immer leicht haben. So geniessen wir die wenig oder gar nicht befahrenen kleineren Landwege, die uns in immer höhere Höhen führen. Um die geraden Hauptstrassen, welche die schier endlose Steppe durchschneiden, kommen wir aber trotzdem nicht herum. Der letzte Teil der Strecke nach Puno am Titicacasee verläuft über vielbefahrene und vermüllte Strassen. Umso schöner sind unsere kleinen Abstecher, die uns zu den vielen Sehenswürdigkeiten neben der Route führen.


Titicacasee & Amazonas
Puno ist eine schöne Stadt und Ausgangspunkt für die Besichtigung der weltbekannten schwimmenden Inseln der Uros auf dem Titicacasee. Nach einigen Tagen geht es entlang am Titicacasee weiter nach La Paz in Bolivien. La Paz hat aufgrund seiner Topografie das weltweit grösste Stadtgondelnetz und Fahrradmitnahme ist kein Problem! Von La Paz aus fahren wir mit unseren Fahrrädern eine der sogenannten «Death road» – eine unbefestigte Strasse, auf der früher zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sind – ins tropische Tiefland herunter. Für eine von Rurrenabaque ausgehende Dschungeltour lassen wir unsere Fahrräder in La Paz. Die immense Artenvielfalt der Regenwälder am Andenosthang beeindruckt uns sehr.


Der Jungel hat uns so gefallen, dass wir beschliessen, von Cusco aus nochmals mit den Velos Richtung Amazonas zu fahren, diesmal aber in Peru – in Richtung Nationalpark Manù. Die Strecke bis Cusco legen wir per Bus und Collectivo in mehreren Tagesetappen zurück. Die Velos können wir gegen ein kleines Entgelt auf den Dächern der Fahrzeuge festbinden lassen. Die Strecke von Cusco aus führt erst über einige Pässe und geht anschliessend über eine 85km lange Strecke runter in die Tropen. Wir sind uns einig – das ist eindeutig der schönste (und entspannteste) Abschnitt unserer Velotour. Als die letzten Tage unserer Reise anbrechen, nehmen wir den Bus Richtung Cusco, von wo aus wir wieder zurückreisen. Unsere Velos haben wir in Peru gelassen – in den guten, velobegeisterten Händen eines jungen Mannes, den wir unterwegs kennenlernten. Nach 7 Wochen in Südamerika treten wir die lange Reise zurück in die Schweiz an.

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