So geht Velo-Infrastruktur – Wir präsentieren die Sieger des Prix Velo 2024

Im Mai wurden die Sieger des diesjährigen Prix Velo Infrastruktur 2024 gekürt. Ausgezeichnet wurden Projekte in den Kategorien „Planung und Anlagen“ sowie in der Kategorie „Information“. Es freut uns, dass unter den Gewinnern gleich zwei Projekte waren, die von Veloplus unterstützt werden.

Seit 1998 anerkennt und belohnt Pro Velo Schweiz velofreundliche Leistungen. Aktuell wird die Auszeichnung «Prix Velo» alle zwei Jahre vergeben, jeweils im Turnus entweder der «Prix Velo Infrastruktur» oder der «Prix Velo Städte».

Der Prix Velo von Pro Velo Schweiz verfolgt mehrere wichtige Ziele, um das Fahrradfahren in der Schweiz zu fördern und zu verbessern. Ein zentrales Anliegen ist die Sensibilisierung von Behörden, Politiker:innen, Fachleuten und der Öffentlichkeit für die Bedürfnisse der Velofahrenden. Darüber hinaus sollen Bemühungen von Behörden, Institutionen und Privatpersonen, die innovative und attraktive Infrastrukturprojekte für den Veloverkehr realisieren gewürdigt werden und Best Practice-Beispiele sollen aufgezeigt und öffentlich gemacht werden, um zu demonstrieren, was bereits möglich ist und welche positiven Auswirkungen solche Massnahmen haben können. Das trägt auch dazu bei, die Fahrradfreundlichkeit in der Schweiz kontinuierlich zu verbessern und zu verbreiten.

Die ausgezeichneten Ideen im Überblick

Von den vielen eingereichten Projekten, haben die Jury einige besonders überzeugt. In der Kategorie „Planung und Anlagen“ werden beispielhafte, öffentliche Verkehrsprojekte mit Infrastrukturkomponenten für das Velo ausgezeichnet.

In der Stadt Lausanne sind während der Pandemie in kürzester Zeit über 7 Kilometer Velowege entstanden.

Hauptpreis: „Coronapisten“ in Lausanne

Den Hauptpreis gewinnt die Stadt Lausanne mit den „Coronapisten“. Zu Beginn der Pandemie hat die Stadt Lausanne mit Hilfe einer Ausnahmebewilligung des Kantons Waadt mittels 26 Massnahmen innert 5 Monaten 7.5 km provisorische Veloinfrastruktur neu geschaffen und so gezeigt, wie das Veloweggesetz erfolgreich umgesetzt werden kann. „Die zahlreichen Sofortmassnahmen auf dem städtischen Hauptachsen-Netz machen das Velofahren sicherer und attraktiver und damit das Velo zu einer effizienten Alternative im Alltagsverkehr.“, sagt Delphine Klopfenstein, Vorsitzende der Prix Velo Jury und Vize-Präsidentin von Pro Velo Schweiz.

Weitere Preise in der Kategorie Planung und Anlagen

Neben dem Projekt der Stadt Lausanne wurden mehrere Anerkennungspreise verteilt.

  • Veloroute Töss: Mit der Veloroute Töss – der ersten von sechs geplanten Veloschnellrouten – zeigt die Stadt Winterthur, wie durch unkomplizierte und kostengünstige Maßnahmen bedeutende Vorteile erzielt werden können. Unter anderem wurden Parkplätze abgeschafft und eine Vorfahrtregel eingeführt. Besonders gelobt hat die Jury die kreative Idee, durch eine rote Markierung entlang des Fahrbahnrandes einen symbolischen Abdruck im öffentlichen Raum zu hinterlassen.
  • Radstreifen Boulevard de Pérolles: Auch die Stadt Freiburg hat bei der Jury gepunktet durch die Aufhebung von 70 Parkplätzen und den dadurch entstandenen Veloweg zwischen Bahnhof und Hochschulquartier auf dem Boulevard de Pérolles.
  • Massnahmenpaket für das Velo in Gland: Die Stadt Gland hat gleich ein ganzes Massnahmenpaket geschnürt um das Gebiet rund um den Bahnhof attraktiver für das Velo zu machen. Dazu gehören eine komfortable, attraktive und sichere Veloquerung der Eisenbahnlinie mit Höhenunterschied, überdachte Abstellplätze sowie verschiedene Verkehrsberuhigungsmassnahmen.

Die neue Kategorie Information mit zwei Veloplus-Projekten

Zum ersten Mal wurden beim Prix Velo Infrastruktur auch Auszeichnungen in der Kategorie Information verteilt. Mit dieser neuen Kategorie will Pro Velo nebst den klassischen Infrastruktur-Massnahmen auch innovative Informations-Angebote bekannt machen, die der Öffentlichkeit Wissen zum Thema Velofahren vermitteln. Eine besonders grosse Freude für uns: Mit dem VelObserver und dem VeloLab wurden gleich zwei Informations-Projekte ausgezeichnet, die von Veloplus seit vielen Jahren unterstützt werden, wobei der VelObserver sogar mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde.

Auf der Online-Plattform VelObserver können alle Velofahrenden das Veloroutennetz bewerten.

Hauptpreis für den VelObserver

Der VelObserver ist eine Onlineplattform zur Bewertung von Velorouten in der Stadt Zürich. So können Velofahrende einen beliebigen Abschnitt des städtischen Veloroutennetzes bewerten, wodurch mit den Ampelfarben Grün, Orange und Rot die Qualität der Velowege aufgezeigt wird und auch erkennbar ist, wo die Infrastruktur dringend verbessert werden sollte.was schliesslich ermöglichen soll, Behörden ein Feedback zur gebauten Infrastruktur zu geben. Aktuell kann nur das Veloroutennetz der Stadt Zürich bewertet werden. In Zukunft soll das Projekt auf weitere Städte und Regionen ausgeweitet werden.

Weitere Preise in der Kategorie Information

Neben dem VelObserver wurden drei weitere Informations-Projekte mit Anerkennungsauszeichnungen gewürdigt.

Beim Veloplus-Standort Wetzikon werden mit Hilfe unserer Werkstatt-Mitarbeitenden im Rahmen des Projekt VeloLab junge Schulmechaniker:innen ausgebildet.
  • GUIDE VELO:  Dieser umfassende Velo-Leitfaden stellt die wichtigsten Aspekte der Veloförderung dar und richtet sich an alle Personen, die sich im Beruf, in der Politik, in Vereinen oder während der Ausbildung mit Veloförderung beschäftigen.
  • VeloLab: Das VeloLab ist ein modernes und sehr ansprechend gestaltetes digitales Lehrmittel mit dem Ziel, Schüler:innen der Sekundarstufe I und II mit der regelmässigen Nutzung des Velos im Alltag vertraut zu machen. Teil von VeloLab ist das Projekt VeloLab Repair bei dem Schulvelomechaniker:innen ausgebildet werden, die dann an den Schulen ihren Mitschüler:innen helfen, ihre Velos zu reparieren. Das VeloLab Repair wird von Veloplus-Mitarbeitenden geleitet.
  • Massnahmenprogramm „Kinder aufs Velo“: Die dritte Auszeichnung ging an die Stadt Bern und ihr Massnahmenpaket für eine „soziale“ Infrastruktur. So soll durch eine vielfältige Palette von Elementen aus verschiedenen Handlungsfeldern die Zugänglichkeit und Attraktivität des Velos für Kinder erhöht werden.

Kennst du weitere spannende Veloprojekte, die eine Auszeichnung verdient hätten? Schreibs uns in die Kommentare!


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