Bikepacking von Istanbul nach Tiflis

Veloplus-Kunde Roman Graf war gemeinsam mit zwei Freunden auf einer Veloreise von Istanbul nach Tiflis in Georgien. Im Reisebericht berichtet Roman über die Erlebnisse auf der Reise.

Reisebericht von Veloplus-Kunde Roman

Wer weit weg von zuhause Reisen möchte, aber auf das Flugzeug verzichten will, der braucht viel Zeit. Dem waren wir uns bewusst und so nahmen wir die drei Nachtzüge von Zürich nach Istanbul entspannt als Teil unserer Ferien wahr. Der Transport der verpackten Fahrräder war eher mühsam, da in den Nachtzügen nicht genügend Platz vorhanden war. Trotzdem kamen wir nach sehr vielen Reisestunden gut in Istanbul an. Fahrrad zusammenbauen und los gehts durch die Mega-Stadt Istanbul.

Los geht die Veloreise in Istanbul.

Steil bergauf und bergab

Unser Ziel war es der Schwarzmeerküste entlang bis nach Sinop zu kommen, anschliessend für einige Tage im Landesinnern weiterzufahren und dann über die potnischen Berge zurück ans Meer zu gelangen. Bereits kurz nach Istanbul merkten wir, was unsere Freunde gemeint hatten mit: „Es ist sehr steil an der Küste“. Es reihte sich eine steile Steigung an die nächste. Sobald man ein paar hundert Meter hochgekommen war, ging es sofort wieder steil bergab. Somit gab es gleich zu Beginn einige sehr strenge Tage, während denen wir nur schleppend vorankamen. Kraft gab uns in dieser Phase die wunderschöne Natur und das Fahrradfahren am Meer war immer wieder ein Highlight.

Wunderschöne Landschaftspanoramen.

Leider hatten wir bereits nach wenigen Tagen Probleme mit der Verdauung, welche sich durch unseren gesamten Türkeiaufenthalt durchzogen. Das war eine zusätzliche Belastung und ziemlich kräftezehrend, dennoch mussten wir nur einen einzigen Tag unplanmässig pausieren.

Tee und kultureller Austausch

Nachdem wir vier Tage an der Küste entlangfuhren, merkten wir, dass unser Ziel den ganzen Weg auf dieser Strecke bis nach Tiflis in Georgien zu fahren mit den Höhenmetern nicht realistisch war, und dass wir nicht bereit waren, jeden Tag so lange unterwegs zu sein. Deshalb nahmen wir einen Bus ins Landesinnere, wodurch wir einiges an Strecke und Höhenmetern einsparen konnten.

Das Fahren im Landesinnern war ein grosser Kontrast zu den steilen Abschnitten an der Küste. In vielen Dörfern wurden wir zum Tee eingeladen und konnten mit dem Handy-Übersetzer erstaunlich gut mit den Menschen kommunizieren. Eines der Highlights der Reise war eine Einladung eines Deutsch-Türken zu einem wunderbaren Frühstück mit türkischem Honig. Der kulturelle Austausch war für uns sehr spannend und bereichernd.

Perfekt ausgerüstet mit Veloplus-Zubehör.

„Genauso haben wir uns das Fahrradreisen in der Ferne vorgestellt.“


Zurück am Meer

Über drei Pässe mit Kiesstrassen ging es zurück ans Meer. Die Aussicht in den entlegenen Bergen war beeindruckend und stillte unser Reisefieber. Genauso haben wir uns das Fahrradreisen in der Ferne vorgestellt. Auch die Unterstützung der Polizei war uns sicher, nach einem kurzen Schwatz und dem Austausch der Nummern.

Zurück am Meer erlebten wir alle noch einmal, wie sich Magen-Darm-Probleme anfühlen können. Ich verbrachte einen harten Tag auf dem Rad auf dem ich sogar einmal anhalten musste, mich übergab und dann weiterfuhr.

Übernachten im Schlafsack an der Küste.

Der kulturelle Kontrast in Georgien

Nach drei weiteren Tagen, in denen wir dem Meer entlang fuhren, erreichten wir Georgien und die Metropole Batumi. Grösser könnte der kulturelle Kontrast kaum sein zwischen der Türkei und dieser Grossstadt. Während wir uns in der muslimisch geprägten Türkei eher exotisch fühlten, war es in Batumi als wäre man wieder in Westeuropa. Der Austausch mit Lokalen über die politische Lage war spannend und die Themen sehr greifbar.

Durch den kleinen Kaukasus ging es in ländlichen Gebieten weiter in Richtung unseres Zielorts Tiflis. Auch hier erlebten wir wunderschöne Naturerlebnisse dieser Region. Die letzten drei Tage vor Tiflis verbrachten wir fast ausschliesslich auf über 1500 m.ü.M., was sich sehr erfrischend anfühlte.

Steil bergauf im Kaukasus-Gebirge.
Das ländliche Gebiet in Georgien.

Am Ziel angekommen

Nach einer letzten Abfahrt erreichten wir unser Ziel die Hauptstadt von Georgien. Ich bin extrem dankbar die Möglichkeit, die Freunde und den Mut zu haben, um solch eine Reise zu machen. Es gab einige Momenten, bei denen man sich durchbeissen musste, doch das war es für all die Erlebnisse und Erinnerungen jede Sekunde wert.

Packliste

Zu einer grossen Reise gehört natürlich auch eine intensive Vorbereitung. Anbei noch eine Packliste mit dem wichtigsten Zubehör, das wir dabei hatten. Vieles davon konnten wir im Sortiment von Veloplus finden und uns so optimal auf die Reise

  • Duschmittel 
  • Desinfektionsmittel 
  • Wasserfilter 
  • Mini-Rucksack 
  • Deo 
  • Veloschloss
  • Powerbank 
  • Isostar 
  • Nagelknipser 
  • Sitzcreme
  • Ersatzschlauch 
  • Chainlinks 
  • Reifenflickzeug 
  • Reifenheber 
  • Schalt- /Bremskabel 
  • Solarpanel

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1 Kommentar

Daniel Bridler
6. Oktober 2023

Guten Tag,

ich bin 76, Auslandschweizer aus Neuseeland, und geniesse jeden Sommer hier Pässe zu fahren.

Was mir Mühe macht ist das Aufhängen meines (nicht-e)Velo and den Haken an gewissen Postautos, vor allem seit Chauffeure anscheinend nicht mehr Mithilfe leisten dürfen. Also nicht wie auf einem Bild auf ihrer Webseite.
Wie ist das eigentlich geregelt?
Ich finde es übrigens einfacher das Velo am Hinterrad aufzuhängen, da es sich nicht wie das Vorderrad abdrehen kann. Aber jetzt wurde mir noch von einem Chauffeur klar gesagt das sei nicht erlaubt!
Man macht es für die Velofahrer bei den Postautos sicher nicht einfach, scheint mir.
Eine Vorrichtung die sich Runterklappen oder -fahren liess wäre doch sicher benutzerfreundlicher(z.B wie in der Velostation im Bahnhof Bern)

Gibt es andere Velofahrer die das Problem haben?

Mit freundlichen Grüssen

Daniel

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