Von Hedingen entlang der Rhône zum Mittelmeer

Die Veloplus-Kund:innen Karin und Bernd waren auf einer gemeinsamen E-Bike Tour von Hedingen der Rhone entlang ans Mittelmeer. In Zwei Wochen haben die beiden rund 1800 Kilometer zurückgelegt.

Reisebericht von Karin und Bernd

Der ursprüngliche Plan, in vier Wochen vom Sprung der Rhône bis zum Mittelmeer, wurde durch eine neue Arbeitsstelle von Bernd auf zwei Wochen gekürzt. Ist dies trotzdem möglich? Wir wollten von unserem Wohnort, Hedingen, aus starten und liessen uns die Rückreise über das Wallis bis zum Sprung der Rhône noch offen. Obwohl Bernd immer ohne E-Bike auf unseren Touren unterwegs ist, entschied er sich für diese Reise auch das E-Bike zu fahren. Für mich war dies von Vorteil, da ich nicht alleine auf Strom angewiesen war.

Da Temperaturen von über 32° Celsius und mehr angesagt waren, starteten wir bereits um 05:30 Uhr. Die erste Etappe führte uns von Hedingen der Reuss entlang bis nach Brugg und danach weiter auf dem Aare Radweg bis zum Bielersee. Während der Fahrt kühlten wir uns in der Aare oder in diversen Dorfbrunnen ab. Das Ende der ersten Etappe erreichten wir nach 160km in Erlach BE und fielen ziemlich müde ins Bett.
Am zweiten Tag unserer Reise starteten wir ausgeschlafen, die Beine mit Magnesium einmassiert, entlang dem Neuenburgersee. In Gletterens FR machten wir unseren ersten Stopp beim Volg, welcher sogar am Sonntag offen hat. Es gab eine kleine Kaffeepause und die E-Bike Akkus konnten wir sogar etwas nachladen. Leider war es auch heute sehr heiss, obwohl wir uns ein paar Mal abkühlten. Nach 120km entschieden wir uns, unser Zelt in Morges VD auf dem TCS Campingplatz aufzustellen und nicht wie geplant bis nach Genf weiterfahren.

Von Eco auf Turbo und Wegbekanntschaften

Die nächste Etappe führte uns unmerklich über die Schweizer Grenze, kurz hinter Genf, in einem Wald. Bei der ersten Boulangerie (Bäckerei) gönnten wir uns eine Pause um uns zu stärken und die Akkus etwas nachzuladen. Das dies eine gute Entscheidung war, zeigte uns die Rhône kurz nach Vulbens, da sie sich dort durch das südliche Juragebirge zwängt, was sich durch einige Steigungen bemerkbar machte. Zum ersten Mal unserer Reise mussten wir bei den E-Bikes von Eco auf Turbo stellen, was natürlich gleich mehr Akku benötigte. Bei einer starken Steigung trafen wir auf Heinz, einen 78-jährigen Holländer, welcher bereits seit einigen Tagen länger unterwegs ist, da seine Reise in den Niederlanden gestartet hat. Nach diversen Steigungen abseits der Rhône durch das Hinterland entschieden wir uns in Seyssel, wo die Rhône wieder das Ufer erreicht, zu übernachten.

Am nächsten Tag, kurz nach Chanaz treffen wir auf zwei junge Männer, Patrick und Konstantin, welche bereits am Freitag von Zürich aus gestartet sind. Da die beiden gleich schnell unterwegs waren, ohne E-Bikes, fuhren wir den ganzen Tag zusammen weiter. Die Sonne meinte es sehr gut mit uns. Bei 36° Celsius zu fahren, machte uns allen zu schaffen. Wir nutzten jede Abkühlung die es gab, auch Sprinkleranlagen von Maisfeldern. Bei jedem «Points d’Eau», manchmal sind diese Punkte grüne Hydranten am Strassenrand, nutzen wir die Gelegenheit um unsere Wasserflaschen nachzufüllen sowie uns kurz abzukühlen.

Die 5. Etappe unserer Reise führte uns nach Lyon, die Hauptstadt der Region Auvergne-Rhône-Alpes, am Zusammenfluss der Rhône und der Saône. Wir drehten eine Runde durch die historische Altstadt und bewunderten die Hausboote und Kreuzfahrtschiffe auf der Rhône. Nach der kurzen Sightseeingtour entschieden wir uns, gemütlich etwas essen zu gehen und treffen dabei wieder auf Patrick und Konstantin. Beim gemütlichen Mittagessen zu viert, können wir im Restaurant auch unsere Akkus nachladen. Gestärkt fuhren wir gemeinsam über diverse spektakuläre Brückenbauwerke nach Saint-Pierre-de-Boeuf weiter, wo wir auf dem Camping de la Lone übernachteten. Während unserer Reise verbringen wir Tag und Nacht in der Natur, lassen uns von den Zikaden in den Schlaf singen und von den Vögeln wieder wach zwitschern. Da die Temperaturen von Tag zu Tag stiegen, schauten wir, dass wir jeweils früh in den Tag starteten.

Am nächsten Tag, nach unserer Mittagspause in Valence, kamen wir in der Provence an. Wir fuhren durch mediterrane Obstgärten, duftende Lavendelfelder, die leider nicht mehr Lila leuchteten aufgrund der Jahreszeit und Weinberge. Passend dazu übernachteten wir auf dem Camping de Cruas.

Reisfelder, ein Naturparadies und Flamingos

Die 7. Etappe führte uns Richtung Avignon. Kurz vor Avignon ist die ViaRhôna leider noch nicht ganz fertiggestellt. Dadurch mussten wir auf einer Umleitungsroute nach Avignon fahren. In Avignon drehten wir eine kurze Runde durch die Stadt. Da der Campingplatz ausgelastet war in Avignon, fuhren wir weiter nach Montfrin und übernachteten dort auf dem Camping Paradis Bellerive.

Am 8. Tag unserer Reise verabschiedeten wir bei Beaucaire Patrick und Konstantin, da sich unsere Routen nun trennten. Obwohl der Weg von Arles nach Port-St. Louis-du-Rhône nicht mehr sehr weit war, ziehte sich der Radweg gefühlt immer mehr in die Länge, vorbei an vielen Reisfeldern. Am Nachmittag, nach rund 1’050km, erreichten wir Port-St. Louis-du Rhône. Das Ziel unserer Reise, die Mündung der Rhone ins Mittelmeer. Mit der Fähre überquerten wir die Rhône nach Salin-de Giraud und fuhren zum Camping Les Bois Flotteés, wo wir für 4 Nächte blieben.

In diesen 4 Tagen haben wir das Naturparadies der Camargue genossen, die vielen Salzseen begutachtet sowie die zahlreichen Flamingos und Vögel beobachtet. Wir machten diverse kürzere und längere Touren und fuhren noch bis nach Saintes-Maries-de-la Mer.

Die nächste Veloreise bereits geplant

Unsere Rückreise planten wir für den Mittwoch ab Arles. Als wir beim Bahnhof ankamen, standen schon sehr viele mit ihren Rädern auf dem Perron. Viel Zeit zum Einsteigen bleibt nicht, wenn so viele Personen einsteigen möchten. Zum Glück helfen alle Velofahrer einander, damit alles so schnell wie möglich im Zug verstaut werden kann. Von Arles ging es mit dem Zug über Lyon bis nach Genf. Von Genf aus ging es wieder mit dem E-Bike zurück nach Hedingen.

Am Anfang der Reise liessen wir unsere Rückreise bis zum Sprung der Rhône noch offen. Da das Wetter leider nicht mehr ganz so schön und sicher wie auf der Hinfahrt war, entschlossen wir uns dazu, den Rückweg entlang der Aare und zum Schluss noch entlang der Reuss zu fahren. Nach 2 Wochen und rund 1’800km, sind wir ohne grössere Pannen und mit ganz vielen Eindrücken und Erlebnissen wieder gut zu Hause angekommen. Im Kopf wird bereits die nächste Veloreise geplant. Es gibt nichts Schöneres als die Weite der Natur.


Herzlichen Dank an Karin und Bernd für diesen spannenden, unterhaltsamen Reisebericht!


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2 Kommentare

Fritz Widmer
15. September 2023

Wir waren gerade auf einer Gravelbike Tour von Triest nach Pula – Übernachtung in Hotels, sonst alles mitgenommen, auch für den Ausgang.
Die Velotaschen-Garnitur „Tarasp“ von Veloplus war sensationell. Einfache Reise mit dem Zug, da ein Rucksack verfügbar, einfaches Bepacken und Entladen des Drahtesels, die schöneren Kleider konnten schonend im Rucksack verstaut werden, da dieser auf dem Velo quer über den Taschen liegt.

    Veloplus – Béla Brenn
    15. September 2023

    Guten Tag Fritz
    Herzlichen Dank für deinen Input. Es freut uns sehr, dass dir die von Veloplus entwickelte Dreifachtasche Tarasp so gut gefällt und ein guter Begleiter auf eurer Reise war.
    Beste Grüsse, das Veloplus-Team

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