Testbericht S-Works Sattel Power MIT Mirror

Veloplus-Kunde Johannes Josche hat für Veloplus den hochwertigen S-Works Sattel Power Mirror 143 getestet und einen spannenden Testbericht dazu geschrieben.

Testbericht von Veloplus-Kunde Johannes Josche

Die Geschichte von Anfang an: Da die Ausschreibung zum Testen ansprechend klang und ich gerade auf der Suche war nach einem Ersatz für meinen alten Topsattel, der leider nicht mehr lieferbar ist, habe ich mich beworben. Als erstes erhielt ich die Vereinbarung. Da ich sehr viel um die Ohren hatte, habe ich diese nicht umgehend zurückgesendet. Bereits hier ein Kompliment an das Team von Veloplus und die Verantwortliche, welche sich persönlich äußerst freundlich gemeldet hat. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich, aber ein grosses Plus.

Wenige Tage nachdem ich die Vereinbarung unterzeichnet hatte, bekam ich den Sattel per Post zugestellt. Bereits die Verpackung ist ansprechend, was ich bei einem so hochpreisigen Sattel wichtig finde. Zudem ist der Sattel sauber und schön verarbeitet. Da ich diverse hochwertige Sättel habe und damit vergleichen kann, würde ich sogar sagen, trotz so vielen kleinen Details wirkt er schlicht und schön geschwungen. Das hat auch manch anderer Betrachter so befunden. Da ich gerade beruflich im Ausland unterwegs war und zudem noch krank, sass ich ein paar Wochen nicht mehr auf dem Fahrrad.

Es war erstaunlich wie angenehm sich der Sattel anfühlte. Ich brauchte keine Angewöhnungszeit, da die Druckverteilung und Entlastung ausserordentlich gut war.

Dazu bekam ich in dieser Zeit einen neuen Rennrad Rahmen, mit neuer Grösse, auf dem ich den Sattel sogleich montierte. Somit war ich sehr gespannt auf die ersten Kilometer mit dem neuen Sattel und rechnete mit etwas Angewöhnungszeit, wie dies unter all den Umständen zu erwarten war. Doch bereits als ich nach der Montage vom Fahrradgeschäft ein paar Kilometer ohne Fahrradhose mit normaler Hose zurücklegen musste, war ich positiv überrascht. Es war erstaunlich wie angenehm sich der Sattel anfühlte. Ich brauchte keine Angewöhnungszeit, da die Druckverteilung und Entlastung ausserordentlich gut war. Er fühlte sich sofort bequem an.

Als ich nun Urlaub hatte und ausgedehnte Fahrradtouren unternehmen konnte, bestätigte sich das gute Gefühl zu 100%. Auch nach mehreren hundert Kilometern, vom Anfang einer Tour bis nach 4-8 Stunden hatte ich zu keinem Augenblick irgendwelche Druckstellen oder andere Probleme beim Sitzen. So konnte ich Tag für Tag weitere Touren machen. Dies finde ich bemerkenswert, da ich nicht nur auf glatten Strassen, sondern auch längere Abschnitte immer wieder auf unruhigen Straßen, und auch auf Kies fuhr.

Ich habe den Satteltest mit fünf verschiedenen Fahrradhosen durchgeführt. Mit jeder fühlte er sich richtig gut an und war absolut rutschfest.

Dies liegt sicher daran, dass der Sattel eine sehr gute Vibrationsdämpfung und eine gute Druckentlastung zwischen den Sitzbeinknochen aufweist. Ich habe die Tests mit fünf verschiedenen Fahrradhosen durchgeführt. Mit jeder fühlte der Sattel sich richtig gut an und war absolut rutschfest. Dies hatte sicher auch einen Anteil an der reibungslosen Kraftübertragung.

Zudem hatte ich eine gute Belüftung der Sitzregion, was wohl an der speziellen Wabenkonstruktion liegt. Durch die Perforation in Kombination mit der Bewegung die beim Pedalieren entsteht, dürfte eine gewisse Dauerbelüftung entstehen, welche mit kaum einem anderen Sattel auf der ganzen Fläche erreichbar ist. Ein Test mit einer Wärmebildkamera wäre diesbezüglich sicher spannend.

Ein weiters Plus waren für mich die beiden Gewinde (SWAT™-kompatible Halterungen), die in die Sattelschale integriert sind und einen eleganten und nahtlosen Transport von Zubehör ermöglichen. Allerdings fände ich speziell dazu passende grössere Satteltaschen praktisch. Für lange Mehrtagestouren könnte mit breiten direkten Halterungssystemen, vielleicht ein Leichtgewicht entwickelt werden, welches absolut sicher aerodynamisch und rüttelfest ist. Besonders beim Wiegetritt wäre dies toll.

Bei sehr hohen Intensitäten hatte ich ein leicht unangenehmes Druckgefühl und ziehen auf und unter den Sitzflächen, das vermutlich daher kommt, dass der Sattel im Hochleistungsmodus für mich ganz ein wenig zu breit ist.

Nachdem ich die ersten 1000 Kilometer die Grundlagenausdauer trainiert hatte, fing ich wieder mit dem Intervalltraining an. Bei sehr hohen Intensitäten hatte ich ein leicht unangenehmes Druckgefühl und ziehen auf und unter den Sitzflächen, das vermutlich daher kommt, dass der Sattel im Hochleistungsmodus für mich ganz ein wenig zu breit ist.

Um sicherzustellen, dass es wirklich mit dem S-Works Power Mirror Sattel zusammenhängt, habe ich ihn mit meinen 5 anderen Sättel verglichen. Dazu bin ich abwechselnd für längere Zeit den gleichen Sattel gefahren. Dabei konnte ich feststellen, dass z.B. beim Specialized Sattel S-Works Toupe Carbon, welcher als Klettersattel viel weniger Komfort aufweist, jedoch ein bisschen schmaler ist, keine Probleme im erwähnten Bereich auftraten. Dafür hat jener nicht die tollen vibrationsdämpfenden Eigenschaften des Testsattels. Deswegen werde ich wahrscheinlich warten bis der S-Works Romin Evo mit Mirror Sattel black lieferbar ist, um zu sehen, ob er etwas schmaler ist und perfekt passt.

Zwischendurch habe ich den Sattel auch auf dem E-MTB getestet. Ich habe nicht viel überlegt und dachte, dass er hier sicher mindestens so angenehm sein wird. Ich war erstaunt, da ich einen ganz anderen Eindruck bekam. Der Sattel fühlte sich weniger komfortabel an und ich hatte ein viel stärkeres Druckgefühl wie auf dem Rennrad. Es war jedoch leicht nachzuvollziehen, da ich auf dem E-Bike viel aufrechter sitze und meistens weniger intensiv fahre. Weil das Wetter beim Testen meist schön war, bleibt für mich noch als offene Frage, ob er sich bei starkem Schmutzbefall auf dem MTB mit den vielen Öffnungen und Hohlräumen gut reinigen lässt?

Fazit

Der Sattel eignet sich auf jedem Untergrund hervorragend, da er eine ausgesprochen gute Vibrationsdämpfung hat. In meinen Augen ist er besonders für sportliche bis sehr sportliche Sitzpositionen geeignet. Tendenziell für schmale jedoch nicht ganz schmale Becken ist er ideal. Als besondere Stärke würde ich den Komfort auch auf ganz langen Touren, fünf bis acht Stunden und mehrere Tage hintereinander hervorheben. Wahrscheinlich liessen sich bei ganz genauer Passform erfolgreich Mehrtagesrennen bestreiten. Zusammenfassend fühlte sich der Sattel immer komfortabel und tendenziell wie ein sportliches „Sofa“ an. Da ich noch viele Jahre beschwerdenfrei Fahrradfahren möchte, finde ich die etwas grössere Investition für diesen leichten, innovativen, rückenschonendenen Sattel in Ordnung.

S-WORKS POWER MIT MIRROR

Einen Meilenstein in der Sattelentwicklung durch Specialized! Beim S-Works Power with Mirror Sattel entsteht neuer Sitzkomfort durch 3D Druck: Anstelle von Schaumstoff als Sitzunterlage werden flüssige Polymere mithilfe eines 3 D-Druckverfahrens moduliert. Die dadurch entstehende Wabenstruktur bietet neuen Sitzkomfort mit herausragender Unterstützung der Sitzknochen und einzigartiger Dämpfung.

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2 Kommentare

Chris Ziehmer
20. April 2023

Hallo,

sehr guter und informativer Test des Sworks Power Mirror Sattel.

Ich hätte dazu jedoch eine Frage und zwar welchen Sitzknochenabstand der Tester hat.

Meine Sitzknochen sind 11,6cm auseinander und ich bin mir unsicher ob ich die 143mm Variante oder die 155mm Variante nehmen soll.

Vielen Dank für die Hilfe
Chris

    Veloplus – Roger Züger
    24. April 2023

    Hoi Chris

    Danke für deine Nachricht – schön, wenn der Testbericht auf Anklang stösst.
    Es wäre nicht richtig, dir hier eine Pauschalantwort mit richtig oder falsch zu liefern. Viel verlässlicher und somit auch sicherer ist der Sitztest auf einem Sattelbock. Du hast in all unseren Läden die Möglichkeiten, verschiedene Sättel auf dem Sattelbock einzuspannen und zu testen. Beim Mirrow-Sattel haben wir die 143mm Variante in allen Läden verfügbar. Beste Grüsse

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