Breite Allianz fordert velofreundliche Schulen

Die Allianz Schule+Velo fordert Schweizer Schulen zu mehr Velofreundlichkeit auf. In einem neu erschienenen Leitfaden zeigt die Allianz auf, welche Schritte nötig sind, damit die Velonutzung bei Kindern attraktiver gestaltet und stärker gefördert wird.

Leider zeigt es die Statistik deutlich: Das Velo hat in den letzten 15 Jahren bei den Kindern und Jugendlichen an Bedeutung verloren und in gewissen Altersgruppen fahren nur noch halb so viele Jugendliche Velo wie früher. Das muss sich ändern.

Yvonne Müller, Projektleiterin von Schule+Velo, sagt: «Eine positive Haltung seitens Schulleitungen und Lehrpersonen begünstigt die Velonutzung unter den Schülerinnen und Schülern sehr, das hat auch eine Studie vom Kanton Zürich gezeigt. Hier setzen wir mit unserem neuen Leitfaden an. Bei der Veloförderung im schulischen Umfeld, geht es um das Zusammenspiel von verschiedensten Massnahmen: zum Beispiel genügend Veloabstellplätze zur Verfügung stellen oder die Haltung der Schulleitung zur Mobilität im Leitbild der Schule festhalten. Die Lehrpersonen können das Velo zum Thema machen, als Semester- oder Jahresprojekt. Wichtig ist, die Eltern bei den Gesprächen über die Mobilität rund um die Schule mit einzubeziehen. Diskussionen in einem grösseren Rahmen braucht es, wenn es um sichere Zufahrtswege geht. Da sollten sich alle Betroffenen zusammensetzen und in sogenannten Mobilitätsplänen Gefahrenstellen und Massnahmen identifizieren.»

Schule+Velo ist die Plattform für verschiedenste Velo­an­gebote an Schulen in der Schweiz. Die Plattform verschafft einen Über­blick über bestehende Programme und Angebote und entwickelt auch neue Lehrangebote, damit das Velo an Schulen stärker gefördert wird. Die Plattform richtet sich insbesondere an Lehrpersonen, Schulen und Behörden, die das Velofahren im Schul­alltag fördern möchten. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler motiviert werden, den Schulweg mit dem Velo zurückzulegen und Schulen velofreundlicher gestaltet werden.

Die Vison von Schule+Velo ist wie folgt formuliert: Die Allianz Schule+Velo möchte, dass Kinder und Jugendliche mehr Velo fahren. Längerfristig sollen sich dadurch auch mehr Erwachsene in den Sattel schwingen. Indirekt sinken damit der Energieverbrauch und die Umweltbelastung. Veloförderung bei Kindern und Jugendlichen nützt somit allen! (Quelle: Schule+Velo)

Die Allianz Schule+Velo

In der Allianz Schule+Velo haben sich unter der Federführung von Pro Velo Schweiz und mit der Unterstützung von energieschweiz, Gesundheitsförderung Schweiz, Beisheim Stiftung und dem Bundesamt für Sport mittlerweile bereits 23 Programmanbieter:innen, Verbände sowie private und öffentliche Organisationen zusammengeschlossen. Diese sind in den Bereichen Schule, Veloförderung und Verkehrssicherheit, Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie nachhaltige Mobilität aktiv. 

Verschiedenste Organisationen und Verbände, ein gemeinsames Ziel: die Veloförderung an Schulen.

Der Leitfaden für velofreundliche Schulen

Im Dezember hat die Allianz den gemeinsamen Leitfaden «So wird Ihre Schule velofreundlich» herausgegeben um das Projekt velofreundliche Schulen voranzutreiben. Der Aktions- und Massnahmenplan umfasst verschiedene Aspekte, die für die Weiterentwicklung von velofreundlichen Schulen umgesetzt werden sollten.

1. Der Einbezug der Eltern

Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche und somit auch ein entscheidender Faktor ob Kinder mit dem Velo zur Schule fahren. Deshalb sollten die Schulen auch aktiv auf die Elternschaft zugehen und mittels genügend Informationen den Eltern bewusst machen, dass Sie ihre Kinder für nachhaltige Mobilität sensibilisieren sollten und gleichzeitig auch auf die velofreundliche Infrastruktur an Schulen hinweisen, damit sich Eltern sicher fühlen, wenn ihr Kind mit dem Velo zur Schule fährt. Mehr dazu hier: Einbezug der Eltern

2. Das Schulareal

Gut erreichbare, solide und benutzerfreundliche Veloparkplätze sind ein wesentlicher Faktor zur Förderung des Velos an Schulen. Sie sind das Aushängeschild für die Velofreundlichkeit einer Schule. Die Investition in eine fix montierte Velopumpe ist ebenfalls wichtig. Nur wenn die Infrastruktur für Velos genügend vorhanden ist, kann die Veloförderung erfolgreich sein. Mehr dazu hier: Schulareal

3. Das Velo im Unterricht

Das Velo inklusive all den verschiedenen Themenbereich die es umfasst, lässt sich optimal in den Unterricht einbinden. Es bietet Schüler:innen und Lehrpersonen fächerübergreifend viele Anknüpfungspunkte für einen handlungs- und erlebnisorientierten Unterricht zu Aspekten wie Ressourcenverbrauch, Klimaschutz, Mobilität, Gesundheit, Bewegung und Ernährung. Mehr dazu hier: Velo im Unterricht.

4. Sicheres Velowegnetz

Natürlich kann eine Schule nur bedingt Einfluss nehmen auf das Verkehrsnetz. Allerdings können im Austausch mit den Behörden verschiedene Punkte diskutiert werden, wie Tempodrosselungen und weitere Sicherheitsmassnahmen in den Gebieten rund um Schulen. Mehr dazu hier: Sicheres Velowegnetz

5. Der Schulweg

Der Schulweg kann für das Kind ein grosses Erlebnis sein. Mit dem Velo wird auf diesem Weg die Koordniation und die Aktivität des Kindes gefördert. Die Plattform Schule+Velo liefert verschiedene Empfehlungen für einen möglichst sicheren Schulweg. Mehr Details dazu hier: Schulweg

6. Verankerung im Schulleitbild

Viele Schulen verankern ihre Haltung zur Mobilität rund um den Schulbetrieb in ihrem Leitbild. Wenn in diesem Leitbild velospezifische Aspekte aufgegriffen werden, zeigt dies auch Aussenstehenden den Stellenwert der Velofreundlichkeit und erzeugt so einen positiven Einfluss auf die Förderung des Velos an Schulen. Mehr dazu hier: Schulleitbild


Diskutiere mit!

Sag uns deine Meinung unten in den Kommentaren. Was hältst du von Veloförderung an Schulen? Ist es sinnvoll oder zu gefährlich wenn Kinder mit dem Velo zur Schule gehen? Wir sind gespannt auf eure Meinungen.


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