Elektronische Funkschaltung für das Velo: Die preiswerte Sram GX Eagle AXS für alle!

Die GX Eagle-Gruppe von Sram wächst mit der AXS-Technologie weiter. Damit landet Sram einen Coup, denn mit der GX Eagle AXS ist die erste kabellose Gangschaltung für den Massenmarkt in der oberen Mittelklasse erhältlich.

Du wolltest schon lange eine elektronische MTB-Gangschaltung, gehörst aber nicht zu den Tech-Nerds, die dafür knapp 1000 Franken ausgeben wollen? Zugegeben: Da hast du lange suchen können, und dennoch nichts gefunden. Doch der sinnlosen Suche hat Sram ein Ende gesetzt: Mit der elektronischen GX Eagle AXS-Gangschaltung für MTB ist die Funkschalttechnologie erstmals für breitere Kreise erschwinglich – und natürlich bei Veloplus erhältlich.

GX was? Um die Produktbezeichnung einordnen zu können, braucht es ein paar Grundkenntnisse und Hintergrundwissen. GX steht bei Sram für die Hierarchie innerhalb der Schaltgruppen. Was bei Shimano XTR, XT oder SLX ist, ist bei Sram eben XX1, X01 sowie GX und NX. In der Sram-Hierarchie kommt die GX-Gruppe nach XX1 und X01 an dritter Stelle und ist qualitativ mit der Shimano XT vergleichbar. Die Bezeichnung «Eagle» steht bei Sram für 1×12-fach im MTB-Segment. Mit der Eagle Technologie und der damit verbundenen, erweiterten Übersetzungsbandbreite haben die Amerikaner vor vier Jahren die MTB-Schalttechnik revolutioniert. Zuvor hatte Sram bereits 2012 die erste 1×11-Kettenschaltung präsentiert und Shimano den Kampf angesagt. So begannen der Umwerfer und die Kurbel mit zwei oder drei Kettenblättern an Bedeutung zu verlieren. Und heute? Da rollt fast jedes Bike mit einem 1×12-Antrieb aus dem Laden. Denn wir stecken im MTB-Zeitalter von 1×12 – und wohl bald im kabellosen Funkschalt-Zeitalter.

Die erste elektronische Funkschaltung

Unter dem Kürzel AXS (Access: Zugang/Verbindung) bündelt Sram die elektronischen Produkte. So sorgte die Marke im Frühjahr 2019 für grosses Aufsehen in der MTB-Welt, als sie die erste kabellose Schaltung (Eagle AXS) präsentierte. Der Platzhirsch Shimano hatte damals zwar die elektronische Schaltung im Hochpreissegment in Form der Di2 (XTR) auf dem Markt, allerdings nicht kabellos. Die Weltneuheit mit Funkschaltung brachte Sram, auch wenn ausschliesslich im Premium-Segment (XX1 und X01). Doch jetzt ist mit der neuen Sram GX Eagle AXS-Schaltung die hochmoderne Technologie auch für ein breiteres Publikum erschwinglich.

Das Beste: Die Sram GX Eagle AXS-Gruppe ist mit sämtlichen Komponenten aus dem Eagle-Ökosystem kompatibel. Will heissen: Es spielt keine Rolle, ob du im grössten Ritzel der Kassette mit 50 oder 52 Zähne fährst oder ob mit XX1-, GX- oder NX-Kassette. Dem Schaltwerk ist es egal. So kannst du die Teile der Eagle-Gruppe mischen und kombinieren, wie du willst. Es ist kompatibel, auch mit der elektronischen Funkschaltung.

Die Hochwertige AXS Technologie ist nachrüstbar

Mit dem GX AXS-Upgrade-Kit kann jede mechanische Sram Eagle 12-fach-Schaltung auf eine elektronische Funkschaltung umgerüstet werden. Und das Gute: Die hochwertige AXS-Technologie ist bei allen Gruppen gleich. So ist das GX Eagle AXS-Schaltung in Sachen Funktion, Präzision und was die Technik betrifft identisch mit den hochpreisigen XX1- und X01-Modellen. Der geringere Preis ergibt sich lediglich aus der Materialbeschaffenheit. So wird bei der GX-Gruppe Stahl anstelle von Carbon und Titanium verwendet, was zu einem etwas höheren Gewicht führt (+110 Gramm; Wechsel +100, Controller +10).

Die kabellose MTB-Gangschaltung Sram GX Eagle AXA gibt es jetzt zum erschwinglichen Preis.

GX Eagle AXS: Herausragend in der Einfachheit

Das Schaltwerk ist sehr kompakt und bietet mit dem Overload Clutch-Mechanismus einen cleveren Schutz: Bei einem harten seitlichen Schlag kuppelt sich der Getriebemotor aus und der Wechsel kann nach innen ausweichen, bevor er sekundenschnell wieder automatisch in die Schaltposition zurückkehrt.

Der Overlad Clutch-Mechanismus schützt den Wechsel vor Schlägen.

Für die Funkverbindung kann der Controller (der Schalthebel am Lenker) mit Bluetooth und der kostenlosen Smartphone-App oder ANT+ und beispielsweise GPS-Geräte (Garmin und Wahoo) kommunizieren. Das Schaltwerk läuft mit einem abnehmbaren Akku, für den es auch eine Abdeckkappe gibt, damit der Akku keine Beschädigungen abbekommt oder gar verloren geht. Wie unzählige Testkilometer ergaben, ist ein Verlieren des Akkus jedoch praktisch unmöglich. Die Akku-Laufzeit beträgt 20 bis 25 Stunden, so sind auch mehrtägige Touren problemlos möglich, ohne dass der Akku zwischendurch aufgeladen werden muss. Eine Diode am Wechsel informiert über den aktuellen Ladezustand des Akkus. Grün bedeutet praktisch volle Ladung, bei rot ist der Akku noch halbvoll. Bei rot blinkender Diode muss nachgeladen werden.

Anders als das Schaltwerk wird der Controller mit einer klassischen CR2032-Batterie betrieben. Nach Herstellerangaben soll diese bis zu zwei Jahren Strom für den Schaltvorgang liefern.

AXS-Schaltgruppe: äussert einfach umzurüsten

Der Umbau der AXS-Schaltgruppe ist sehr einfach. Dabei dauert die Montage der AXS-Komponenten nicht einmal so lange, wie die Demontage der mechanischen. Denn: Es müssen ja keine nervigen, neuen Kabelzüge mehr montiert werden. Für die Montage der Sram GX Eagle AXS-Schaltung sind lediglich zwei Schrauben nötig, um Schalthebel und Schaltwerk zu montieren. Was dann noch fehlt ist die richtig abgelängte Kette, welche durchs Schaltwerk geführt werden und aus Sicherheitsgründen mit einem neuen Powerlock Eagle-Verschlussglied verschlossen werden muss. Fertig ist die Montage.

Um Schalthebel und Schaltwerk zu koppeln, wird zuerst der Knopf am AXS-Schaltwerk gedrückt, bis die LED-Anzeige anfängt grün zu blinken. Dieser Vorgang wiederholt sich für den Knopf am Controller. Zum Abschluss nochmals auf den Schaltwerk-Knopf drücken und fertig.

Im Anschluss müssen noch, wie auch an jedem mechanischen Schaltwerk, die obere und untere Begrenzungsschraube sowie mit Hilfe des mitgelieferten Chaingap-Tools der Abstand des Kettenkäfigs zur Kassette eingestellt werden. Aber denk dran: Wenn du ein vollgefedertes Bike fährst, muss die Einstellung des Kettenkäfigs im SAG vorgenommen werden, also unter Berücksichtigung des Fahrergewichts. Danach kann dein funkgesteuerter Ride starten…

9 Kommentare

Hans Lauri
5. Juni 2021

Das Folgende wird dem mainstream nicht entsprechen und gerade deshalb sei es gesagt: Die elektronische Funkschaltung wird wohl flott verkauft werden können und Akku, Batterien und Funkteile werden zu noch mehr Ressourcenverbrauch und Elektroschrott führen. VELOPLUS, gemäss Geschäftsidee auch dem ökologischen Denken verpflichtet, wird die Verbreitung fördern. Obwohl mindestens für den Normalverbraucher gegenüber der heutigen mechanischen Schaltsteuerung keine spürbaren Verbesserungen resultieren werden. Wo liegt der Sinn?

    Veloplus – Roger Züger
    7. Juni 2021

    Hoi Hans
    Danke für deine Wortmeldung. Ob es dem Mainstream entsprechen wird, kann wohl erst in ein paar Jahren abschliessend gesagt werden. Sicher ist: Gerade im Bereich der Rennvelos wird die elektronische Gangschaltung immer mehr eingesetzt und ist keine Seltenheit mehr. Im Gegenteil. Und dies hat seine Gründe. Denn elektronische Gangschaltungen haben klar spürbare Vorteil gegenüber mechanischen: Sie bieten allerhöchste Präzision beim Gangwechsel, sie sind im Gegensatz zu mechanischen Schaltkomponenten sehr wartungsarm, sie bieten einen hohen Komfort (beispielsweise kann aus 3 Lenkerpositionen geschaltet werden und führt damit zu mehr Sicherheit). Und es fällt beispielsweise auch weniger Verbrachsmaterial (Material und Pflegeprodukte) an, was wiederum ökologisch begrüssenswert ist. Aber selbstverständlich gibt es überall Vor- und Nachteile. Und sicher ist auch: Die mechanische Gangschaltung wird uns wohl noch einige Jahre begleiten. Und das ist auch gut so. Beste Grüsse

Pedro Holzapfel
8. Juni 2021

Batterien da, Funk da und da. Wenn es wirklich nötig währe Funk einzubauen würden im Auto und Töff schon lange keine Kabel mehr verlegt. Da sieht man das es hier unüberlegt getan wurde. Ein hauchdünnes Kabel/Flachband vielleicht sogar als zwei Streifen leitende Farbe für Plus/minus oder Daten währen sogar noch zukunftsorientierter gewesen. Schreibt doch wieviel Batterien es ingesamt braucht, 3x CR2032 und ein Akku?

    Veloplus – Roger Züger
    9. Juni 2021

    Hoi Pedro
    Danke für deine Wortmeldung. Ich glaube das Velo kann in dieser Beziehung nicht mit dem Töff oder Auto verglichen werden. Die elektronische Funkschaltung ist in der Velobrachne eine riesige Innovation, die zukunftsweisend sein kann. Die Brachne ist massiv im Wandel, vor allem im Bereich E-Bike, und damit auch die Hersteller, Händler aber auch die Mechaniker:innen. Das betrifft selbst der Dorfmech genauso wie grosse Velowerkstätte. Der Controller wird übrigens mit einer CR2032-Batterie betrieben, die bis zu zwei Jahre hält. Am Wechsel ist ein Akku verbaut. Beste Grüsse

Remo Casellini
9. Juni 2021

Sowas braucht die Welt????Damit verlässt Veloplus wohl endgültig seine Philosophie und alles wird noch komplizierter!! Kein unnötiges Marketinggewäsch sondern einfach Technik die auch mit Improvisation zuhinterst im val mora wieder in Gang gebracht werden kann und der Dorfvelomech in Gütighausen gütigerweise mit einem kompatiblen Ersatzteil ohne Doktorarbeit sofort helfen kann. Viele Grüsse aus dem Veloalltag

Mutsche
9. Juni 2021

Cool, was für Technik-Freaks halt – Mir gefällt die Idee der digitalen Schaltung sehr gut. Innovativ und zeitgemäss, wie das Angebot von Veloplus 🙂 – Weiter so!

    Veloplus – Roger Züger
    9. Juni 2021

    Hoi Marcel
    Danke für deine Wort – freut uns zu hören! Beste Grüsse

Barfüsser
7. September 2021

Jetzt fehlt nur noch das selbstfahrende Velo – mit Verkehrsschilderkennung und automatischer Abbuchung vom Konto bei Verkehrsverstössen, dann erst lehne ich mich zufrieden zurück.
Und gebe das Velofahren endgültig auf …

Peter
14. Mai 2022

Bei vielen Einführungen neuer Technologien erleben wir das gleiche: unnötig, überflüssig, umweltbelastend, kauft niemand. Dann, nach einer gewissen Einführungs- und Gewöhnungszeit, wird das Neue akzeptiert und überholt dann schon mal das Bisherige. So geschehen beim e-Bike, beim Auto, …. Es bringt nichts, sich gegen alles Neue zu stellen. Wenn, laut Beurteilung der Anwender, es bei marktverträglicher Preisgestaltung den erforderlichen Mehrwert bringt, wird es sich auch etablieren. Der Umweltfaktor wird bei der Gesamtbeurteilung immer wichtiger, und das ist gut so.

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