Erstmals wird 2021 zur Tour de Suisse Women gestartet. Auch wenn die Finanzierung noch nicht gesichert ist, gibt Swiss Cycling grünes Licht.
Die Tour de Suisse Women 2021 kommt! Die bestätigte der Dachverband Swiss Cycling am 27. April in seiner Medienmitteilung. Das ist höchst erfreulich, in Anbetracht der gesellschaftlichen Realitäten aber längt überfällig. Bereits Ende der 90er-Jahre wollte die Organisatoren die Tour de Suisse für Frauen ins Leben rufen. Es blieb beim Vorhaben – wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten, sprich wegen der Finanzierung. Und genau mit denselben Problemen kämpfen die Organisatoren gut 20 Jahre später. Doch pünktlich zum 50 Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts ist die Premiere fix.
Wir sind als Verband bereit, das Risiko zu tragen, die Tour de Suisse Women muss jetzt Realität werden!
Patrick Hunger, Co-Präsident Swiss Cycling
Trotz der jüngst viel beachteten Kampagne, die bis in die Politik vorgedrungen ist, ist die Finanzierung für die Premiere noch nicht gesichert. Nach wie vor fehlen 300 000 Franken. Doch Swiss Cycling-Geschäftsführer Thomas Peter sagt: «Wir können nicht mehr länger zuwarten, weil die Teams informiert sowie die Hotelzimmer gebucht werden müssen.» Die Organisatoren hoffen jedoch auf grünes Licht aus Bundesbern. So sollen Gelder, die für die abgesagten Strassen-Weltmeisterschaften 2020 in Aigle-Martigny gesprochen worden waren, nun zu einem Teil in die TdS Women fliessen. Ob und wie viel, ist noch ungewiss. Doch für Co-Präsident von Swiss Cycling Patrick Hunger ist klar: «Wir sind als Verband bereit, das Risiko zu tragen, die Tour de Suisse Women muss jetzt Realität werden.»
Eine Mini-Tour zum Auftakt
Von einer Tour zu sprechen ist allerdings fast ein wenig übertrieben. Denn zum diesjährigen Auftakt sollen lediglich zwei Etappen durchgeführt werden. Am Samstag, 5. Juni wird in Frauenfeld zum ersten Rennen gestartet, tags darauf, wenn die Männer zu ihrer Tour starten, schliessen die Frauen mit dem zweiten Rennen bereits ab. Gerade dann, wenn sich Schweizer Radsportfans so richtig warm gefahren haben und in Euphorie geraten. Marisa Reich, Vorsitzende der Organisation «She Sports Switzerland», sagt gegenüber Blick: «Das reicht zwar definitiv nicht, aber es ist ein Anfang.»
Und es soll der Anfang von etwas Grossem werden. Denn die Frauen-Tour soll keine Randerscheinung im Männerprogramm werden oder gar bleiben, sondern zu einer fixen Station auf World Tour-Ebene der Frauen werden, mit vier bis sechs Etappen. Und dies bereits im kommenden Jahr.
Doch das ist Zukunftsmusik. Vorerst steht die erstmalige Durchführung im Fokus. Noch fehlen die finanzielle Sicherheit sowie ausstehende Bewilligungen mehrerer betroffenen Gemeinden. Aber: «Wir sind zuversichtlich, dass die Bewilligungen zeitnah ausgestellt werden», sagt Tour-Direktor Olivier Senn. Und vonseiten Rennfahrerinnen sagt die Zeitfahr-WM- und EM-Medaillengewinnerin Marlen Reusser: «In der breiten Schweizer Öffentlichkeit wird der Frauen-Strassenradsport kaum wahrgenommen. Eine Landesrundfahrt jedoch ist wie ein grosses Schaufenster. Viele junge Frauen werden registrieren, dass es als Radsportlerin eine Perspektive gibt. Die Tour de Suisse Women ist die Basis für eine gesunde Zukunft des Frauenradsports.»
1 Kommentar
2. Mai 2021
Weil ich viel mit ehm Bike unterwegs bin und ich einen so guten Bikerucksack brauche , ich würde mich wahnsinig freuen .