Mit den Kids eine tolle Biketour zu unternehmen, ist ein Traum! Damit er nicht zum Alptraum wird, gilt es, einige Regeln zu beherzigen. In Folge 3 der Serie „Heroes inspire Heroes“ dreht sich alles ums Thema Family-Biketouren.*
*bezahlte Partnerschaft mit Scott Sports
Bei der Tourenwahl müssen Eltern lernen, ihre eigenen Wünsche zurückzuschrauben. Denn die Gratwanderung zwischen „Gähn“ und „Aua“ ist eine schmale. Anfangs reicht schon eine zweistündige Ausfahrt. Aber mit Können und Erfahrung steigen die Ansprüche: Papa will Qualitytime, Mama zwischendurch mal ’nen Cappuccino und ’nen Liegestuhl, die Kinder Spass, Spannung, Singletrails. Und Schokolade! Apropos: Der kleine Akku von Kindern entlädt sich viel schneller als der elterliche. Also: So gemütlich cruisen, damit alle locker plaudern können. Wenn doch mal Energie und Laune im Keller sind, zaubern clevere Mamis Schoki oder Haribo aus dem Rucksack.
Vom Heben gezeichnet, oder: ein Sherpa packt aus. Das muss mit auf Tour
Was muss ausser Kraftfutter noch in den Rucksack? Regenklamotten! Auch wenn vorbildliche Eltern den Wetterbericht vor der Tour checken, kann eine kurze Dusche die schönste Tour verhageln. In die Trinkflaschen kommt am besten frisches Leitungswasser. Softprotektoren für Rücken und Knie, Werkzeug, Pumpe und zwei Ersatzschläuche – und der Tour steht nichts mehr im Wege. Stop: Erste-Hilfe-Set! Analog-Daddies haben stets die gute alte Landkarte dabei. Und vorbildliche Väter schultern den grossen Bikerucksack – und halten so ihren Kids den Rücken frei.
Die wichtigsten Zutaten für die perfekte Biketour für die ganze Familie
Die gemeinsame Tour muss vor allem eines sein: spannend. Nichts nervt mehr als Forstwegauffahrten mit viel zu schwerem Bike. Stellen Sie sich vor, Ihr Bike wiegt die Hälfte Ihres Körpergewichts … Wer in ein hochwertiges Kinderbike investiert, gewinnt auf jeder Tour. Immer mehr Bikespots haben Liftanlagen, die Mensch und Maschine flugs auf den Gipfel chauffieren. Das gefällt Kids und schont die körpereigenen Akkus. Thema Downhill: lieber leichte Singletrials als Schotterhighways. Kids lernen durch Nachmachen. Fahren Papa oder Mama voraus, machen es die Kleinen einfach nach!
Ab in den Bike-Urlaub! Unsere Top 3 der familienfreundlichen Bikespots
Zwei Bergbahnen, ein familienfreundlicher Bikepark und Flowtrails ohne Ende, dazu unkompliziertes Camping und günstig-gutes Essen – das ist Livigno in Italien. Das Zollfrei-Hochtal zwischen Ortler und Bernina ist einer der Topspots (nicht nur) für Bike-Familien. Die Schweiz ist seit jeher ein Bikeland. Die Bikeschaukel Arosa Lenzerheide bietet unendliche Möglichkeiten an hochalpinen Trails, die auch für ambitionierte Teenies geeignet sind – grandiose Bergwelt und Schweizer Flair gibt’s hier gratis dazu! Das reinste Kinderparadies ist Serfaus-Fiss-Ladis in Österreich hoch über dem Inntal. Der Bikepark punktet bei Klein und Gross mit Übungsparcours, alpinen Flowtrails und einem mega Pumptrack – und typischer Tiroler Gemütlichkeit.
Interview mit Holger Meyer, Ex-Weltcup-Profi und zweifacher Familienvater
Welche eurer Familien-Radtouren würdet ihr als ganz besonders bezeichnen und warum?
Unsere Dolomiten-Überquerung zählt zu den schöneren Erlebnissen, weil wir ein paar Tage in den Bergen verbracht und in Berghütten übernachtet haben. Es ist ein ganz besonderer Moment, den Sonnenuntergang mit deinen Kindern zu beobachten, ohne sich beeilen zu müssen, um wieder ins Tal zu kommen.
Wie alt waren eure Kinder, als ihr euren ersten mehrtägigen Familien-Trip mit dem Bike unternommen habt?
Bei unserer ersten längeren Radtour waren sie 8 und 12 Jahre alt, daher wussten wir, dass sie die meisten Herausforderungen selbst bewältigen können. Als Eltern kannst du sie unterstützen und das zusätzliche Equipment, das sie brauchen, in deinem Rucksack transportieren. Vor diesem Trip hatten wir nur Tagesausflüge unternommen.

Gibt es etwas, das ihr immer dabei habt, wenn ihr mit euren Kindern auf dem Bike unterwegs seid?
Gummibärchen und ein Abschleppseil sind unverzichtbar. Etwas zum Abschleppen sollte immer mit dabei sein. Es kann ein Rohr oder Seil sein, alles hilft. Und niemals die Süßigkeiten vergessen!
Ging auf einem eurer Familien-Bike-Trips immer alles glatt?
Oh nein, es gab mehrere Situationen, die einen Ausflug zu einem Albtraum werden liessen. Am schlimmsten ist es, wenn die Kinder hungrig sind und du das Essen vergessen hast oder wenn keine Berghütte in Sicht ist, sie einfach aufhören in die Pedale zu treten und sagen: „Jetzt reicht‘s!“
Und was machst du dann?
Am Ende muss man diplomatisch sein und sie überreden weiterzufahren. Als Papa oder Mama wechselst du ständig hin und her zwischen Coach, Freund, Psychologen und Lehrer. Alles in einer Person! Trotzdem macht es Spass.
Bei längeren Radtouren gibt es meist jede Menge Strecken, bei denen es etwas steiler wird. Wie motiviert ihr eure Kinder bei längeren Anstiegen?
Die richtige Route finden, steile und langweilige Anstiege möglichst vermeiden. Pausen einlegen, mehr Zeit einplanen, als du sonst benötigst und Berghütten mit vielen Nudelgerichten finden. Und natürlich sie bei Bedarf abschleppen.
1 Kommentar
8. Mai 2021
Treffende Tipps, gut gemacht. Versucht beim nächsten Mal die peinlichen Klischees von Mami Liegestuhl und Papi Rucksack zu neutralisieren. Bitte lasst sowas. In der heutigen Zeit sollte das möglich sein. In unserer Familie lösen solche Aussagen nur Kopfschütteln aus.