Ein klares JA für die Velorouten-Initiative

Am 27. September kommt die Volksinitiative «Sichere Velorouten für Zürich» vors Volk. Mit einem Ja zur Initiative könnte ein Meilenstein für die Veloförderung und die zukünftige Stadtentwicklung von Zürich gelegt werden.

Zürich braucht eine bessere Veloinfrastruktur. Wer oft mit dem Fahrrad in Zürich unterwegs ist, kennt die Gefahren des Stadtverkehrs. Oft sind die Velowege nur unzureichend ausgebaut, teilweise enden die Wege abrupt, oder sind gar nicht existent. Autos fahren nur wenige Zentimeter an den Velos vorbei. Mehr als die Hälfte der Velofahrenden in Zürich gibt an, sich im Stadtverkehr nicht sicher zu fühlen.  Diese Situation soll sich nun ändern.  


Das sind die wichtigsten Punkte der Velorouten-Initiative:

  • Ein durchgängiges Netz von 50 Kilometern sicheren Velorouten in der Stadt Zürich.
  • Dank eines verbindlichen Zeitplans soll das Velorouten-Netz in 10 Jahren umgesetzt sein.
  • Auf diesen Routen sind Velos vortrittsberechtigt und kommen dadurch schnell vorwärts.
  • Die Velorouten sollen grundsätzlich autofrei sein. Für Anwohnerinnen und Anwohner, das Gewerbe, die Blaulichtorganisationen sowie für mobilitätsbehinderte Personen sind Ausnahmen vorzusehen.
  • Die Routen sollen nicht zulasten des Fussverkehrs oder des Grünraums eingerichtet werden. Bei der Gestaltung sind deshalb die Bedürfnisse der Quartiersbevölkerung sowie der Fussgängerinnen und Fussgänger möglichst ausgewogen zu berücksichtigen.
  • Die Verkehrssicherheit soll erhöht und der klimafreundliche Verkehr soll gefördert werden.

So könnte das Veloroutennetz der Stadt Zürich in etwa aussehen.
Rot: Veloschnellrouten gemäss der Initiative (rund 50km). Veloschnellrouten sind breit, grundsätzlich autofrei und wer auf der Route fährt, ist vortrittsberechtigt.
Gelb: Wichtige Velo-Verbindungen, die zusätzlich ausgebaut werden müssten.

Grosser Rückhalt für die Initiative

Die Initiative hat einen starken Rückhalt in der Bevölkerung. An nur einem Tag wurden über 5000 Unterschriften für die Initiative gesammelt. Verschiedene Umfragen haben ergeben, dass in Zürich ein grosses Bedürfnis für mehr sichere Velorouten herrscht. Aber auch politisch wird die Initiative parteiübergreifend begrüsst. Sowohl der Gemeinde- als auch der Stadtrat empfehlen die Initiative anzunehmen und erachten sie als sinnvoll und zielführend. Eine breite Koalition aus Parteien und Organisationen, darunter die SP, Grüne, GLP, AL, EVP, Pro Velo, VCS, und Greenpeace empfehlen ein Ja für die Velorouten-Initiative. Selbstverständlich setzt sich auch Veloplus für die Ja-Parole ein.

Mobilität der Zukunft

Mit den immer grösseren Umweltproblemen wird es höchste Zeit für ein Umdenken. Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel wird immer wichtiger, um den CO2-Ausstoss zu verringern und den Klimawandel zu bekämpfen. Die Initiative ist eine effiziente, zielführende und pragmatische Lösung, um das Velo als Fortbewegungsmittel zu fördern.

Schweizweit sind rund die Hälfte aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer. Bei einem Drittel der Fahrten wird sogar weniger als drei Kilometer Strecke zurückgelegt. Für solche Strecken gibt es ein grosses Potenzial für das Fahrrad. Mit einem gut ausgebauten und sicheren Veloroutennetz schafft man einen starken Anreiz für den Umstieg auf das Velo.

Grosse Städte wie Amsterdam, München oder Kopenhagen haben bereits gezeigt, dass der Übergang zu einer velofreundlicheren Infrastruktur machbar ist und sehr positive Effekte erzeugt. Denn auch Amsterdam war nicht immer so velofreundlich, wie man es heute kennt. Aber auch Städte in der Schweiz, wie beispielsweise Bern oder Winterthur, haben die Infrastruktur zu Gunsten des Veloverkehrs erheblich verbessert.

So könnten einige Quartiersstrassen von Zürich bald aussehen. (Quelle: Pro Velo)

Eine Win-win-Situation

Die Initiative ist nicht nur für den Fahrradverkehr ein grosser Gewinn. Denn insbesondere Fussgängerinnen und Fussgänger leiden darunter, dass in Zürich sehr viele Radwege platzbedingt auf Trottoirs geführt sind. Durch die Initiative erhalten die Fahrräder ihre eigenen Wege und werden von den Trottoirs geholt. Die Auflösung dieser Mischverkehrsflächen sorgt für eine allgemeine Entlastung des Verkehrs. Von getrennten Velorouten profitieren auch der öffentliche Verkehr und Autos.

Ein weiteres Plus der Initiative ist die effiziente und kostengünstige Umsetzungsmöglichkeit.  Ausgewählte Quartierstrassen werden velofreundlich gestaltet und vom automobilen Durchgangsverkehr befreit. Dafür sind nur wenige bauliche Massnahmen notwendig, da man lediglich die bestehende Infrastruktur umnutzen muss.

Jetzt abstimmen und die Initiative unterstützen

Die Zeit für einen Wandel ist Reif. Mit der Annahme dieser Initiative bringen wir einen Stein ins Rollen und ein Meilenstein für eine umweltfreundliche und zukunftsorientierte Verkehrspolitik ist gesetzt. Unterstütze die Initiative jetzt und stimme noch diese Woche brieflich ab. Aufgrund der Corona Pandemie wird der Betrieb von vielen Stimmlokalen erheblich reduziert sein.


Was sagen Sie zur Velorouteninitiative?


Mehr Infos zur Initiative findest du hier:

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