Das Coronavirus und die vom Bund verordneten Massnahmen haben Folgen für die Velobranche. Aktuell sind die Lager noch voll, doch im Verlauf des Jahres könnte sich dies ändern.
Ein Bericht von Laurens von Roojien von unserem Medienpartner Velojournal.
Von Italien aus macht sich das auch als Covid-19 oder Sars-nCov-2 bekannte, neuartige Coronavirus auch in der Schweiz breit. Die Fallzahlen steigen an, und das Bundesamt für Gesundheitswesen (BAG) kommuniziert täglich Verhaltentipps und Einschränkungen. Aber die Wirtschaft in der Schweiz läuft mit Ausnahmen wie dem Tourismus, der Gastronomie und Kulturveranstaltern fast wie gewohnt. Pendler müssen darum nach wie vor von ihrem Wohn- zum Arbeitsort und zurück gelangen, falls die Arbeit nicht vom Homeoffice zu erldigen ist. Aus Angst vor einer Ansteckung im Pendlerstrom hat der öffentliche Verkehr an Attraktivität verloren. Für nicht allzu lange Strecken bieten sich Velo und E-Bike als Alternative an.
Hier sieht die Schweizerische Fachstelle Velo und E-Bike (SFVE) eine Chance für die Branche: Selbst wenn nicht alle Pendler ein neues Velo oder E-Bike kaufen werden, dürften viele ihr Gefährt in die Werkstatt bringen, um es für Pendelfahrten in Schuss zu bringen. Die Lager der meisten Importeure sind nach dem starken Abverkauf im vergangenen Jahr und in Erwartung einer anhaltend hohen Nachfrage dieses Frühjahr gut bestückt. Die Folgen von Fertigungsausfällen in Fernost sind aktuell schwierig abzuschätzen und werden sich erst in einigen Wochen wirklich bemerkbar machen.
Ab Mitte Jahr könnte es aber durchaus zu Engpässen bei der Versorgung mit Teilen und nachbestellten Velos und E-Bikes aus China und Südostasien kommen, wie der Direktor des Schweizer Velovertriebs «Intercycle» Walter Schärli einräumt: «Eine Beurteilung der Liefersituation ab Mitte Jahr ist derzeit noch sehr schwierig. Die Fahrradhersteller in China haben ihre Arbeit inzwischen zwar wieder aufgenommen. Doch wegen der Reisebeschränkungen ihrer Mitarbeiter produzieren die Fabriken erst mit Teilauslastung. Bestellungen, die erst nach dem Chinese New Year Ende Januar hätten produziert werden sollen, dürften daher mit deutlicher Verspätung ausgeliefert werden.»
Zudem kann die chinesische Exportwirtschaft die Produktionsausfälle aus dem Februar nicht einfach durch doppelte Schichten aufholen: Wegen der begrenzten Transportkapazitäten auf dem Seeweg würde dies zu einem Flaschenhals in der Logistik führen.
Unsere Lager sind voll
Veloplus hat sämtliche Velos und E-Bikes fürs Sortiment 2020 bereits seit einziger Zeit an Lager. „Unsere Lager sind voll“, sagt Geschäftsführer Dominique Metz. Daher sind aktuell sämtliche Velos sofort bestell- und lieferbar. Wie sich die Situation im Verlauf des Jahres entwickeln wird, sei jedoch schwierig zu sagen. „Das hängt von den Verkäufen im Frühjahr und im Sommer ab. Wir sind aber zuversichtlich, dass unser Lager lange ausreichen wird“, so Metz.
Für den Velokauf in der aktuellen Lage bieten wir Live-Video-Beratungen aus den Läden an.