Am Wochenende steigen in Dübendorf die UCI Weltmeisterschaften im Cyclocross (Radquer). Ein Event, der nach 25 Jahren Abstinenz wieder in der Schweiz stattfindet und für jeden Radsportfan ein Muss ist. Zudem kannst du Veloplus an unserem Messestand besuchen.
Radquer-Sport, heute unter dem Namen Cyclocross bekannt, hat eine lange Tradition. Neben den Strassen- und Bahnrennen, die in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz so viele Ikonen und Stars hervorgebracht haben, genossen Radquer-Veranstaltungen eine lange Zeit riesiges Interesse. 1973 begann die grosse Ära der Schweizer Radquer-Athleten. Albert Zweifel feierte in den 70er- und 80er-Jahren gleich fünf WM-Titel. Er und Peter Frischknecht, der «ewige Zweite», prägten den Sport über Jahre. Weitere grosse Fahrer folgten: Beat Breu, Pascal Richard, Bruno Risi, Beat Wabel. Sie alle waren und sind ein Begriff in der Schweizer Sportwelt. Natürlich auch Dieter Runkel, der letzte Schweizer Radquer-Weltmeister, der 1995 das legendäre WM-Rennen vor 20 000 Zuschauern in Eschenbach gewann.
Die Radquer-WM – das war bis zum Ende des vergangenen Jahrtausends einer der wichtigsten Anlässe des Schweizer Sports. Danach verschwand Radquer sukzessive von der Bildfläche. Es fehlten der Nachwuchs und die internationalen Erfolge. Bezeichnenderweise kehrte auch Thomas Frischknecht, 1997 letzter Schweizer WM-Podestfahrer, dem Radquer den Rücken und setzte voll auf den Mountainbike-Sport. Die Radquer-Musik spielte fortan, mehr noch als zuvor ohnehin schon, in Belgien und Holland. Die wichtigsten Rennen wurden dort ausgetragen, die besten Fahrer sind Belgier oder Holländer oder leben und trainieren dort.
Doch die Schweizer Radquer-Wehmut ist inzwischen gewichen. Denn nach trostloser Periode ist Radquersport wieder en vogue. Mitte 2014 kam die EKZ Cross Tour – das Pendant zum Swiss Cup im Mountainbike –, die der Sportart in der Schweiz neuen Schub verlieh und wieder Schweizer Sieger hervorbrachte: Der Schwyzer Marcel Wildhaber gewann die international besetzte Tour gleich zweimal. 2018 kehrte der Weltcup-Tross nach Bern zurück – nun folgt die erste WM auf Schweizer Boden seit der Jahrtausendwende, die achte in der Geschichte.
21 Schweizer Athleten nominiert
Dass bei der Neuauflage die Schweiz triumphiert, ist utopisch – zumindest bei der Elite. Ein Top 10-Ergebniss von Lukas Flückiger, Nicola Rohrbach, Timon Rüegg, Marcel Wildhaber oder Simon Zahner wäre bereits ein Riesenerfolg. Zu beachten gilt es Kevin Kuhn. Der Nachwuchsathlet mit Jahrgang 1998 steht im U23-Weltcup bereits seit Dezember als Gesamtsieger fest und ist in Dübendorf die grosse Schweizer Hoffnung auf eine Medaille.
Unterschied zwischen Cyclocross-, Gravel-, und All-Road-Rennrad
Cyclocross, oder eben Radquer. Das ist der Sport mit den speziellen Rennvelos. Ein Laie würde sagen, Cyclocross-Rad ist ein normales Strassenrennvelo, ein Halb-Laie würde sagen, es ist ein Gravel-Velo. Und der Experte sagt: Es ist nicht zu vergleichen. Fakt ist: Alle haben recht – zumindest aus ihrer perspektivischen Sicht. Wir liefern darum einen kurzen Überblick, worin sich «normale» Rennvelos von Cyclocross-Rädern und Gravel-Bikes unterscheiden:
Das Cyclocross-Velo
- gemacht für Rennen auf winkligen, schlammigen Kursen
- 28-Zoll-Räder
- eher schmale Stollenreifen. Für offizielle Cyclocross-Rennen dürfen sie nicht breiter als 33 mm sein. Das wird mit einem Block vor dem Rennen geprüft
- ein kurzer Radstand, der sehr nah am Rennrad liegt
- Ein recht steiler Lenkwinkel für Wendigkeit. Fusskontakt zum Vorderrad ist möglich
- traditionell ein höheres Tretlager, um tretend durch Kurven fahren zu können
- eine sportliche Sitzposition mit viel Gewicht auf dem Vorderrad. Wie gesagt: für Rennen!
- ein möglichst geringes Gewicht. Stichwort «Tragen und Springen»
Hier gehts zu den Crocket-Modellen (Gravel) in unserem Sortiment.
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Das Gravel-Bike
- gemacht für langes Fahren auf befestigten Wegen (Feld, Wald, Wiese), für Kies- und Schotterstrassen aber auch für Asphalt bestens geeignet
- 28-Zoll-Räder oder 27,5-Zoll-Räder. Meist für Reifen bis 42 oder sogar bis hin zu 47 mm
- soll auch als Alltagsrad dienen können
- eine eher aufrechte Sitzposition, um auf langen Strecken die Hände zu entlasten
- tieferes Tretlager für das Gefühl mehr «im Rad» zu sitzen und mehr Stabilität in rauerem Gelände
- längerer Radstand – damit schlagen kleine Hindernisse nicht so stark durch
- das Rad läuft tendenziell besser geradeaus. Wenn der längere Radstand vor allem am Hinterbau erzielt wird, hat es auch bessere Klettereigenschaften an Steilpassagen
- oft ein flacherer Lenkwinkel und mehr Nachlauf an der Gabel für besseren Geradeauslauf
- Ösen an Rahmen und Gabel, um alles anschrauben zu können, was auf langen Fahrten helfen kann
Hier gehts zu den Checkpoint-Modellen von Trek (Gravel-Bikes)
Das Rennrad
- gemacht für schnelles Fahren auf Asphalt
- 28-Zoll-Räder mit Reifen bis rund 32 mm Breite, überwiegend aber 28 mm Breite sind der gängige Standard
- Rennrad-typischer Radstand und Rohrwinkel
- Aero-Merkmale können vorhanden sein
Hier gehts zum All-Road-Rennvelosortiment der Modellreihen Emonda, Madone und Domane.
Besuch uns an der WM
Während des ganzen Rennwochendes findet auch die Bike Expo statt, bei der 17 Austeller ihre Zelte aufschlagen. Selbstverständlich sind auch wir von Veloplus vor Ort (Stand-Nr. 12) und präsentieren euch einige unserer Velos, unter anderem das oben aufgeführte Gravel-Bike Checkpoint SL 7. Ebenfalls wird unser Kindervelo-Sortiment FLiZZi präsentiert und zum Probefahren bereit stehen.
Nice to know: Hol die an unserem Stand einen Flyer, mit dem du in unseren Läden ein nützliches Gratis-Goodie abholen kannst! Wir freuen uns auf deinen Besuch.