500 Kilometer Per Bike, zu Fuss und auf Skis durch das Himalaya-Gebirge. So lautete das ehrgeizige Projekt von Extrem-Mountainbiker Claude Balsiger. Kurz vor dem Ziel musste er aus Sicherheitsgründen aufgeben.
„Heftiger Wind peitschte gegen das Zelt und die Sicht reichte bloss 30 Meter weit“, erzählt Claude Balsiger. Denkbar schlechte Voraussetzungen für den Marsch über 5000 Meter hohen Shingo-la Pass, der als sehr lawinengefährlich gilt. Da sich die Bedingungen nicht verbesserten und sich Begleiter Thomas Wäspe tagelang mit Magenproblemen herumgeschlagen hatte, wurde der erste Versuch abgebrochen.
Auch der zweite geplante Abmarsch musste zuerst verschoben und anschliessend abgebrochen werden. Die Bedingungen waren schlicht zu schlecht. Und das Projekt damit vorzeitig vorbei. Vor ihnen wären nur noch vier Tage bis zum Ziel Manali gelegen, erzählt der Zuger. „Aber das Leben ist zu wertvoll, um ein solches Risiko auf sich zu nehmen.*
„Grossartigste Biketour meines Lebens“
So endete Transhimalaya nach 4oo Kilometern. Ein besonderes Highlight war für Claude Balsiger die Mountainbike-Fahrt über den gefrorenen Zanskar-Fluss. Eine „Schlicht die grossartigste Biketour meines Lebens.“ Während fünf Tagen und über 200 Kilometer war der 30-Jährige auf dem gefrorenen Wasser unterwegs. Die Landschaft, das drei Meter dicke Eis und natürlich das Fahrgefühl selbst seien einfach unbeschreiblich gewesen.
Weniger aufregend waren die Nächte auf dem Fluss. Der Himalaya-Winter präsentierte sich bei Temperaturen um minus 20 Grad erbarmungslos. Die Atemluft fror ein und nieselte als Eisschnee von den Zeltwänden. Die Befahrung des Flusses, um an den Himalaya-Hauptkamm zu gelangen war nicht nur abenteuerlich sondern auch eine Premiere. Nie zuvor konnte ein Mountainbiker den Himalaya im Winter durchqueren.
Beschwerlicher Rückweg
Der Monat im Himalaya sei sehr intensiv gewesen, erläutert Claude Balsiger, der seit einigen Wochen wieder in der Schweiz ist. Besonders während der Wanderetappe musste der Abenteurer leiden. Seine Füsse liefen blau an, sein Körper war entkräftet. Dies, weil nach der Entscheidung den Shingo-la Pass nicht zu überqueren ein beschwerlicher Weg wartete. Und die Zeit drängte. Laut Gerüchten sollte das Eis des Chaddar in den nächsten Tagen tauen und die Begehung unmöglich werden. Deshalb liefen Balsiger und Wäspe aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 12 Stunden durch Eis und Schnee.
Die Freude am scheinbar Alltäglichen
Trotz den Anstrengungen hat Balsiger die Zeit genossen. „Das Leben war bescheiden. Ich musste keine E-Mails beantworten oder Züge erwischen. Die Tagesaufgabe bestand jeweils darin, einen Fuss vor den anderen zu setzen.“ Zurück in der Schweiz schätzt Claude Balsiger vermeintlich selbstverständliche Dinge umso mehr. Erst jetzt wisse er, welchen Wert eine Dusche habe. „Nach den Entbehrungen und dem bescheidenen Leben während der Expedition weiss ich das richtig zu schätzen.“
Weitere Informationen zum Projekt findest du auf der offiziellen Website.
Eindrücke vom Abenteuer
2 Kommentare
8. Januar 2014
[…] Das Abenteuer wurde zur Grenzerfahrung und musste schliesslich vorzeitig beendet werden. Hier kannst du die spannende Geschichte nachlesen. […]
14. Januar 2014
[…] hat Transhimalaya als Materialsponsor begleitet und schon während dem Projekt darüber berichtet. Jetzt wünschen wir dir viel Vergnügen bei der […]