Seit dem schlimmen Unfall in Fukushima steigt in der Schweiz die Nachfrage nach Ökostrom. Das Unglück im japanischen Atomkraftwerk, dessen Langzeitfolgen noch nicht abzuschätzen sind, hat die Schweizerinnen und Schweizer sensibilisiert. Gleichzeitig steigt die Skepsis gegenüber der Nuklearanergie. Auch in der Politik. Die Diskussion, wie die Zukunft der Energiegewinnung in der Schweiz aussehen soll, ist in vollem Gange. Veloplus ist bereits einige Schritte weiter. Seit letztem Jahr gehören wir in Wetzikon aus Überzeugung zu den lokalen Ökostrom-Lieferanten.
Veloplus setzt sich seit der Unternehmensgründung im Jahr 1987 für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen ein. Dazu gehört für uns auch die Förderung von alternativen Energieträgern. Obwohl die Sonne aufgrund ihrer hohen Energieabgabe prädestiniert ist, wird weltweit in vielen Ländern auch weiterhin auf atomaren Strom gesetzt. China beispielsweise hat bereits 13 Atomkraftwerke in Betrieb, 25 weitere befinden sich im Bau. In der Schweiz möchte die Politik neue Atomkraftwerk-Projekte zumindest neu analysieren, wie Bundesrätin Doris Leuthard vor wenigen Tagen bekannt gegeben hat.
Wir haben uns schon mehr als ein Jahr vor der Katastrophe für die Förderung von „grünem“ Strom entschieden. Seit September 2009 stehen auf unserem Dach in Wetzikon auf einer Fläche von 62 Quadratmeter insgesamt 48 Solarmodule. Die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 10 Kilowatt produziert im Jahr rund 10000 kW/h. Das entspricht in etwa dem Verbrauch von:
- 70000 Stunden fernsehen
- 1 Mio. Elektrovelo-Kilometer
- 107500 Liter Wasser von 20 auf 100 Grad erhitzen.
Wie soll die Energiezukunft deiner Meinung nach aussehen?
Laut einem Bericht von Radio DRS hat die Sonnenenergie das Potential, bis 2050 rund einen Fünftel des schweizweiten Strombedarfs zu decken. Die Firma Megasol beispielsweise plant bereits heute ein dezentrales System von Fotovotaikanlagen. Wie „Der Bund“ kürzlich schrieb, soll das 16. Mia. Franken teure System bis 2025 so viel Energie liefern, dass das geplante Kernkraftwerk Mühleberg II gar nicht gebraucht wird. Ob das Projekt eine Chance hat, ist mehr als ungewiss. Und so bleibt es zumindest vorerst beim Status Quo. Den grössten Stromanteil, nämlich 60 Prozent liefern die Wasserkraftwerke. Die restlichen 40 Prozent kommen fast ausschliesslich aus der Kernenergie.
Wir haben in der letzten Woche dank dem schönen Wetter viel „grüne“ Energie produziert. Die aktuelle Leistung der Anlage kannst du auf dem Panel im Laden Wetzikon und auf unserer Website verfolgen. Was meinst du? Wie sollte es bei der Energiefrage in der Schweiz weitergehen?
4 Kommentare
31. März 2011
Ich würde auch gerne eine Anlage auf meinem Dach installieren. Leider sind die Angaben, welche im Netz erhältlich sind, nicht gerade geeignet, einem Laien einen groben Überblick über die Kosten, Leistung, Vergütungen in diversen Kantonen etc. zu verschaffen.
31. März 2011
Lieber Ueli
Einen guten Anhaltspunkt bietet die Seite http://www.swissolar.ch. Sie enthält unter anderem eine Liste der kantonalen und kommunalen Förderbeiträge für Solarwärme und ungefähre Investitionsangaben für verschiedene Gebäudetypen.
29. Mai 2011
liebes Velo-plus Team
spannende und interessante Geschichte über den grünen Strom von Velo-plus. Darf ich wissen, mit welchem Partner ihr die Analge konstureiert und gebaut habt? Gibt es einen Elektroplaner in Wetzikon, der dieses Know-how hat?
danke fürs Feedback &
beste Grüsse
Hitsch
29. Mai 2011
Hoi Hitsch
Ich kläre das gerne ab und gebe dir zu Beginn der nächsten Woche per Mail Bescheid.
Gruss
Oli