Mountainbike-Verbot auf Wanderwegen

Im Kanton Appenzell Innerrhoden müssen Biker, die auf Wanderwegen unterwegs sind künftig mit einer Busse von 30 Franken rechnen. Mit dieser Massnahme möchten die Verantwortlichen in erster Linie Flora und Fauna schützen.

„Wer auf einer der acht Mountainbikerouten fährt, kann die Aussicht geniessen. Auf Wanderwegen hingegen müssen Biker mit einer Busse rechnen“. Das teilte der Kanton Appenzell Innerrhoden Ende Juni in einem Communiqué mit.

Die Verantwortlichen berufen  sich auf das nationale Strassenverkehrsgesetz aus dem Jahr 1958, also lange bevor das Mountainbike überhaupt erfunden worden war. im Artikel 43 steht: „Wege, die sich für den Verkehr mit Motorfahrzeugen oder Fahrrädern nicht eignen oder offensichtlich nicht dafür bestimmt sind, wie Fuss- und Wanderwege, dürfen mit solchen Fahrzeugen nicht befahren werden.“

Wanderwege sind für Mountainbiker interessant. Im Appenzell droht bei Benutzung eine Busse.

Wanderwege sind für Mountainbiker interessant. Im Appenzell droht bei Benutzung eine Busse.

Schutz von Natur und Konfliktpotential als Grund

Mit der restriktiven Massnahme sollen die Pflanzen und Tiere in der Alpstein-Region geschützt werden, die ein Teil des touristischen Kapitals des Kantons sei. Und auch den Konflikten zwischen Wanderern und Velofahrern solle so begegnet werden, sagte Paul Broger von der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden in einem Interview mit SRF 1.

Als Alternative hat eine Arbeitsgruppe mit Touristiker, Biker und der Kantonsvertreter acht offizielle Routen für Mountainbiker erarbeitet. Durch die klare Trennung erhofft man sich weniger Konflikte.

Veloplus gegen Verbot und für mehr Toleranz 

Dass auch ein Neben- und Miteinander funktionieren kann, zeigt beispielweise der Kanton Graubünden. Dort dürfen  Mountainbiker auch die Wandewege benutzen, wie Peter Stirnimann, Zuständig für den Langsamverkehr, gegenüber dem Radiosender erklärte. Gleiches gilt im Kanton St. Gallen. Konflikte gäbe es nicht viele. „Es gibt Wege, wo Biker und Wanderer den Platz teilen. Das funktioniert seht gut.

Davon sind auch wir überzeugt. Mehr Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme sind gefragt.

Ein Eigentor?

Möglicherweise zieht der Kanton Appenzell mit seiner Regelung mehr Wanderer an. Gleichzeitig läuft er Gefahr, dass Mountainbiker ihre Ferien in Regionen verbringen, wo sie freier fahren dürfen. Viele Kantone haben das (wirtschaftliche) Potential von Mountainbikern erkannt und investieren entsprechend in diesem Segment. So bietet der Kanton Graubünden, neben der Fahrerlaubnis auf Wanderwegen, ein dichtes Netz an speziellen Trails und Bikerouten.

Was hältst du vom Bikeverbot auf Wanderwegen?

Update 12. August : Weil uns das faire Miteinander sehr wichtig ist, starten wir im Veloplus AKTUELL (erscheint Ende September) eine spezielle Aktion.

 

Der Radiobeitrag auf SRF 1

39 Kommentare

Sam Steiner
24. Juli 2013

Wenn es wirklich um die Tiere und Fauna geht: wieviel davon ist AUF DEM Wanderweg? Man müsste eher die büssen, die genau eben NICHT auf dem Wanderweg fahren.

Und jetzt wirbt der Kanton damit, dass sie die doofen Bike-Sportler verjagt haben? (dürfte man ja auch nicht, wenn es um die Fauna und Flora geht)

Karin Läubli
24. Juli 2013

Jawohl, die Welt hat sich tatsächlich verändert 🙂 seit 1958 und auch das Freizeitverhalten. Heute gehört der Wanderweg auch den Bikers. Wichtig ist gegenseitige Akzeptanz und Rücksichtnahme. Das heisst für mich, dass ich langsam vorbei fahre und auch immer“Grüäzi“ sage und mich bedanke. Somit nehme ich den Wind aus dem Segel. So hatte ich schon viele positive Reaktionen und auch lustige Gespräche. Es funktioniert 🙂

Und diejenigen die immer noch motzen..die machen sich das Leben selber schwer.

Und der liebe Kanton Appenzell.. Macht seinem Image auch keinen Gefallen.. Viele Wanderer sind auch selber Biker. Wenn wir uns auf den Wanderwegen und bereits existierende Trails aufhalten dann zerstören wir doch nichts…

In dem Sinne“happy trails“have fun“

Anton
7. August 2013

Ich muss zum Biken nicht nach Appenzell? In die Lenzerheide schon viel eher. Ins Vinschgau vielleicht? Es gibt Orte, da bin ich sehr willkommen. Im Appenzell offensichtlich nicht. Dies ist für mich nicht sonderlich schlimm.
Ich bin oft auf Wanderwegen unterwegs und habe nie Probleme. Nach meiner Ansicht haben die beteiligten, Wanderer und Biker, bei dieser Angelegenheit die kleinsten Sorgen. Es gibt hüben und drüben schwarze Schafe und an diesen sollte man das Problem nicht messen. Das Problem sind nicht Biker und nicht Wanderer, sondern die grosse Masse. Wanderer oder Biker die drei bis vier Stunden bergauf gegange oder gefahren resp. getragen haben, pöbeln sich in der Regel nicht mehr an.
Nach der Fahrt mit der Bergbahn schon eher.
Gruss von einem Biker

Ice
8. August 2013

Es scheint wohl einfacher ein Gesetz aus dem vorangegangenen Jahrtausend durchzusetzen, als es abzuschaffen!
So ist es mit allen Gesetzen und Regulierungen in allen Bereichen: Sie sind zumeist nur Symptombekämpfung und niemand denkt daran, wie teuer es ist es Festzuschreiben, die Umsetzung in der Praxis festzulegen und es schliesslich zu revidieren oder abzuschaffen, wenn es denn komplett obsolte geworden ist.
Beispiele gibt es genug: Die festmontierte Beleuchtung am Bike oder die Pflicht einer Diebstahlsicherung dabei zu haben usw.

Regula
9. August 2013

Ich finde das Verbot und die speziellen Bikerouten gut. In Appenzell Innerhoden auf all den schmalen und teils ausgesetzten Bergwegen wäre ein Kreuzen mit Bikern oft schwierig. Meine Erfahrung als Vielwanderin ist die, dass die meisten Biker erwarten, dass ich als Fussgängerin ein Bord hinaufkraxle, um ihnen auf schmalen Pfaden die Durchfahrt zu gewährleisten. Die Rücksichtsvollen unter den Bikern sind äusserst dünn gesät – leider.

Marianne Zellweger
9. August 2013

Schade, dass dieses Verbot in Kraft treten musste, aber ich denke, dass sich die Biker das selber eingebrockt haben!! Ich war schon wiederholt Zeugin, von rücksichtslosen Bikern, die sogar Wanderer umgefahren haben!!!(dass diese gestürzt sind!) nur weil sie nicht bremsen wollten!
Wenn ALLE Biker langsam und grüssend an den Wanderern vorbei fahren würden, wäre solch ein Verbot nicht gekommen! Es gibt halt leider einige sehr verbissene Radler!

Adriano
9. August 2013

Graubünden ist ein Biker-Paradies! War gerad 3 Tage im Unterengadin campen und biken. Ich habe Dutzende freundliche Wanderer getroffen, und sogar einige neue tolle Freundschaften geschlossen. Und die Bündner Restaurants und Campingplätze haben sich auf das Geschäft mit mir gefreut. Appenzell kann mir gestohlen bleiben!

blackCoffee
9. August 2013

Ein generelles Bikeverbot ist schon ziemlich ’schweres‘ Geschütz…Die Konflikte zischen Wanderern und Bikern sind im Gegensatz zu Konflikten zwischen Autofahrern m.E. eher gering und hängen meist vom Charakter der Biker/Wanderer ab.
Einen Verhaltenskodex für Biker/Wanderer und/oder eine zeitliche Limitierung wären auch Ansätze, die man verfolgen kann. Die Durchsetzung eines generellen Verbots ist möglicherweise auch schwierig und mit zusätzlichen Kosten verbunden.

reinjan
9. August 2013

Das Verbot macht Sinn, und immerhin wurde versucht, eine Alternative zu suchen. Wenn die Biker aber davon ausgehen, dass sie dennoch immer und überall herumfahren können, zeigt dies keine Kompromissbereitschaft. Wanderwege sind in der Regel schmal. Ein Kreuzen ist dort nur möglich, wenn einer der beiden (und das ist eigentlich immer der Wanderer) den Weg verlässt. Auf diesen Wegen haben Biker nichts zu suchen. Auf breiten wegen ist das durchaus möglich.

Daniel
9. August 2013

Ich bin selber Wanderer und Biker, es hat immer solche die nur das beste wollen. Nach dem Nacktwanderer sind nun auch die Biker im Appenzellischen unerwünscht. Was kommt den Dibidäbis noch alles für kacke in den Sinn, etwa nur noch rote Socken auf Wanderwegen?!
Ich bin Mitglied in einer Bikertruppe die sich den Besuch von alten und schönen Beizen auf die Fane geschrieben haben. Leider sind sehr viele dieser Beizen im Appenzellischen beheimatet. Für uns würde damit ein stück Heimat weggenommen, wenn wir nicht mit dem Bike fahren dürfen, können wir halt auch weniger dieser erhaltenswerten Beizen besuchen.
Ich bin frei nach dem Motto “ wer sein Velo liebt der schiebt“ Tag auf Appenzellischen Wanderwegen.

Martin
9. August 2013

Wie von Karin richtig gesagt ‚viele Wanderer sind auch Biker‘ und ein Grüezi kommt bei Wanderern und auch Bikern immer gut an. So haben meine Frau und ich zuerst alleine mit dem MTB sog. verbotene Wege ausgekundschaftet und Wochen später mit den Kids die Wanderwege abgeklappert inkl. Übernachtung hoch oben im Alpsteingebiet. Hat uns als fünfköpfige Familie riesig Spass gemacht und dem Appenzell einen schönen Batzen Umsatz gebracht ;-). Wie mir scheint ist kein einziger MTB-Fan im Gremium von Appenzellerland Tourismus vertreten, sonst wären auch die offiziellen MTB Wege etwas spannender gewählt und vor allem richtig beschildert (in Weissbad kann man lange die offizielle Route 8 zur Schwägalp suchen…). Mit etwas Toleranz ist ein Nebeneinander ganz einfach möglich wie es die Beispiele im Bericht aus den Nachbarkantonen zeigen.

Hansruedi
9. August 2013

Ich denke man muss ,nicht lange drüber Diskutieren ,der Name sagt es schon Wanderwege! Also so habe ich mich mit dem MTB auf den sehr schmalen Pfaden (Wanderwegen)auch zu verhalten¨!Nicht rasen bei Wanderer Langsam vorbei Fahren ,und immer das Rad im Griff ,um abzusteigen und um Wandern Mann Frau vorbei ziehen lassen . Das gleiche gilt auch auf Alp Wegen .Auf dem Wanderweg hat der Wanderer den Vortritt. Ich bin Wanderer und MTB Fahren

hanfry
9. August 2013

Wer sich im Jahr 2013 im Bezug auf das Mountainbiken auf ein Gesetz aus dem Jahre 1958 abstützt, der hat entweder die Zeichen der Zeit verschlafen oder will die Veränderungen in der Gesellschaft ganz einfach nicht wahrhaben (unter dem Motto „alles neue ist schlecht“). Zum Glück gibt es in der Schweiz viele schöne Regionen wo Mountainbiker willkommen sind.

Andreas Knöri
9. August 2013

Ich bike schon viele Jahre und wohne im Berner Oberland. Ich hatte noch nie probleme denn für mich gilt: Freundlich sein und auf Wanderwegen hat der Wanderer einfach Vortritt. Das Problem sind die einzelnen “ schwarzen Schafe“ auf beiden Seiten. Zusammensitzen und das Problem, das meist nur punktuell vorhanden ist, lösen und nicht verbote aussprechen.

Saurer
9. August 2013

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit! In dem Sinne wünsche ich den Verantwortlichen im Kanton Appenzell viel Erfolg in der Vergangenheit!
Als Biker und Wanderer werde ich in Zukunft auch nicht mehr zum Wandern dort hin gehen. Es gibt ja schliesslich Orte wo man bestrebt ist miteinander und nicht gegeneinander zu leben.

Guido Hug
9. August 2013

Ich frage mich, wie ich als Biker auf Wanderwegen Flora und Fauna zerstöre.
Rücksicht ist wie überall, bei dem verschiedene Interessengruppen dasselbe Terrain benutzen das A & O !
Langsam fahren, evtl. absteigen, Wanderer grüssen.

Ich persönlich liebe das Appenzellerland, bin sehr enttäuscht vom Biker-Verbot, und werde, falls das Verbot aufrecht erhalten bleibt künftig auch als Tourist & Wanderer dieses Gebiet meiden!

Ernesto
9. August 2013

Wir Mountainbiker/innen sich wahrlich selber schuld, müssen den ‚Schwarz-Peter‘ nicht bei den Behörden suchen. Ich bin auch Biker, kenne die Gegend sehr gut und fahre sehr vorsichtig, d.h. im Schritttempo bei Wanderer und Kinder vorbei mit einem netten ‚Grüesgott‘. Persönlich habe ich schon mehrmals das Gegenteil erlebt. Speziell abwärts wird mit hohem Tempo in unübersichtlicher Gegend gefahren und die Wanderer können sich mit Sprung auf die Seite ihr Leben retten. Für dieses Fehlverhalten habe ich kein Verständnis und kann dies nur mit einem Kopfschütteln quittieren. Meiner Meinung nach haben die Biker über das Wochenende (massenweise Wanderer) auf Wanderwege generell nichts zu suchen. Dieser unhaltbarer Zustand zwängt die Behörde wieder einmal mehr zu Sanktionen. Also wir Biker müssen rücksichtsvoller uns, wenn überhaupt auf Wanderwege zeigen, dann braucht es keine weiteren Verbote mit Bussenfolge.

Franz Bachmann
9. August 2013

Als Biker und Wanderer bin ich der Ansicht, dass seitens der Biker wirklich mehr Rücksicht geboten wäre. Mir ist schon selber passiert, dass auf engen Wegen plötzlich ein Biker hinter mir auftauchte und vorzufahren versuchte. Macht man ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam erntet man manchmal heftige Rückantworten. So kann es nun auch nicht gehen. Wo Wanderwege breit genug sind, bin ich für ein Nebeneinander. Auf engen Wanderpfaden jedoch haben Biker nichts verloren!

Beat Junker
9. August 2013

Biker und Wanderer kommen sich ab und zu schon in die Quere, es gibt sicher auch in beiden Lagern Personen, die genau diese Konfrontation suchen. In den allermeisten Fällen aber können sich Wanderer und Biker sehr gut auf den selben Wegen bewegen.
Der Kanton Graubünden hat aus meiner Sicht eine sehr vorbildliche Regelung getroffen, die gerne auf die ganze Schweiz übertragen werden dürfte: Biken ist grundsätzlich auf Wanderwegen erlaubt, Fussgänger haben Vortritt. Strecken auf denen Biker nicht fahren dürfen sind explizit als solche bezeichnet.

Alwin Hollenstein
9. August 2013

Leider gibt es immer wieder Biker mit wenig Anstand. Es gibt in Appenzell nebst Wanderwegen auch sehr viele Strecken für Biker. Gute Fahrt und viel Vergnügen mit dem MTB in Appenzell.

Walter
9. August 2013

Ich möchte zuerst ganz klar festhalten das es sich hier um den Halbkanton Appenzell-Innerrhoden handelt. Das Appenzell- Ausserrhoden mit dem MTB Fahrern ganz anders umgeht, ist hinlänglich bekannt. Innerrhoden war übrigens auch der einzige Kanton der als letzter das Frauenstimmrecht einführen musste!
Ich war letzthin zu Fuss unterwegs Richtung Fählensee. Da kamen doch wirklich zwei Polizisten mit Motorräder das Brüeltobel bergauf. Wahrscheinlich nicht um die Fussgänger zu zählen. Nein hier führt eine inoffizieller Bike Route zur Alp Soll vorbei! Ich denke das sagt alles aus.
Innerrhoden braucht die Biker nicht, die haben genügend andere Touristen in ihrer Hauptgasse.

Armon Gerber
9. August 2013

Wir haben in Graubünden eine Maiensäss. Leider „fliegen“ immer wieder Biker zwischen die Hütten talwärts. Mehrmals kamen unsere Kinder fast unter die Räder. Mit Respekt und Anstand finde ich das Biken auf Wanderwegen eine tolle Sache.

Tschibi
9. August 2013

Ist für mich echt nicht nachvollziehbar. Alles muss geregelt sein. Meistens aus dem Grund, dass ein paar wildgewordene „nach mir die Sintflut“ denkende Biker irgendwo wie die Säue auf den Wanderwegen unterwges waren.
Wenn ich auf einem Wanderweg mit dem Bike unterwegs bin, gehört es für mich selbstverständlich dazu, dass der Wanderer Vortritt hat und ich langsam an ihnen vorbeifahre oder sogar anhalte, sodass wir uns problemlos kreuzen können.
Einmal mehr ist Respekt und Toleranz gefragt. Kann mcih nicht daran eri8nnern, dass im Appenzell mal vor dem Verbot, auf gewisse Anstandsregeln auf Wanderwegen hingewiesen wurde. Ist ja eigentlich auch unnötig, wenn der Stärkere (in der Regel die Bikerin / der Biker) sich an die Weisheit „Behandle Dein Gegenüber, wie Du selber behandelt werden willst“ halten würden.
Also Respekt und Toleranz bringt uns weiter und alle haben was davon.

Gold Price
10. August 2013

Appenzell Innerrhoden liegt im Osten der Schweiz und liegt gemeinsam mit dem Bruderkanton Appenzell Ausserrhoden im Appenzellerland. Zusammen bilden sie eine komplett umschlossene Enklave innerhalb des Kantons St. Gallen . Mit nur 15.000 Einwohnern ist Appenzell Innerrhoden bevölkerungsmäßig der kleinste Schweizer Kanton. Am Fuße des 2505 m hohen Säntismassivs gelegen, bietet das Alpsteingebiet Outdoor-Begeisterten zahlreiche Freizeitmöglichkeiten und ist ein lohnenswertes Reiseziel. Im Sommer geht es hier zum Wandern, Bergsteigen und Klettern. Ein beliebter Aussichtsberg ist der Hohe Kasten, der sich mehr als 1.000 Meter oberhalb des Rheintals erhebt. Geübte Kletterer durchsteigen die Südwand des Altmann. Der Berg wartet mit Routen bis zum VIII Schwierigkeitsgrad auf. Auch Mountainbiker suchen den Kanton auf und wagen sich auf die schwierigen Trails. Im Winter locken die Skigebiete Ebenalp-Horn, Sollegg und Kronberg Jung und Alt auf die Pisten.

marTina amato
10. August 2013

Vom Gornergrat runter gibt’s einem bewilligten und markierten bikeweg. mein mann und ich waren vor kurzem auf einem der steilen, schmalen Wanderwegen nach unten nach Zermatt unterwegs. es war ganz still, wir waren ganz allen. plötzlich raschelte es laut hinter mir. ich bin soo erschrocken, dass ich stürzte und mir das knie aufschürfte und die hose verdreckte. ich dachte, hinter mir käme ein riesiges Tier! es war ein biker, der sich nicht mal entschuldigte, weil er wegen mir anhalten musste. ich war ganz perplex. der weg war auch ohne bike rutschig und feucht, und linkls steil abfallend. nach ihm kamen nochmals zwei, die riefen von weitem, so waren wir gewarnt. einer der beiden stürzte voll in die felsen unter uns, rappelte sich auf, fuhr weiter. danach mussten die beiden über eine weite strecken die räder tragen, weil das fahren nicht mehr möglich war. gegen die beiden letzten hab ich nichts, aber solche idioten wie der erste, die sind wohl auch ohne bike rücksichtslos. da verstehe ich, dass wanderer ein bikeverbot fordern. wir fahren auch auf Wanderwegen, sogar mit Fahrverbot. aber langsam. ganz besonders wenn Fussgänger kommen. es ist uns klar, dass diese vortritt haben. und das sollte auch jedem biker klar sein!
en härzleche gruess
m. amato

    Oliver by Veloplus
    29. August 2013

    Dieses Verhalten finden wir bedenklich Martina. Zum Glück ist nichts noch schlimmeres passiert. Wir setzen uns für eure Fahrweise ein. Vorausschauend und mit angepasstem Tempo. Und wenn man mal vom Bike steigen muss, fährt einem der Weg ja auch nicht davon. 🙂

Peter S.
12. August 2013

Das ist ja mal wieder eine typische Reaktion unseres Hinterwäldler-Kantons. Anstatt vorher das Hirn einzuschalten wird einfach ein Verbot erlassen.

Denn: wie soll denn dieses Verbot durchgesetzt werden ? Denn nur die Polizei selbst ist berechtigt jemanden auf dem Bike anzuhalten und ggfs. zu büssen…

Allerdings haben da gewisse Appenzeller eine andere Meinung dazu, welche eher in Richtung Selbstjustiz geht; – mir wurde in der Gegend konkret schon angedroht, mein Bike in ein Tobel runterzuwerfen !

Der Fall ist so, dass jede Privatperson die einen Biker anhält und diesen bedroht (oder auch nur dessen Personalien verlangt), selber das Gesetz überschreitet und (mit Zeugen) auch wegen Nötigung angezeigt werden kann.

Genau darum ist dieses Verbot soviel wert wie ein Haufen Appenzeller-Kuhscheisse:

Es ist gar nicht durchsetzbar

Andre S.
15. August 2013

Wir waren diesen Sommer in Lenzerheide zum wandern und biken.
Das Nebeneinander funktioniert dort sehr gut, es braucht halt Rücksicht von beiden seiten.

ABER: Wenn auf Wanderwegen Bikes unterwegs sind, dann sehen die Wanderwege nach kurzer Zeit aus wie ein Bachbett, und sind für Wanderer sehr unangenehm.
Wenn die Wanderwege aber (wie in Lenzerheide) auf Bike „aufgerüstet“ werden, dann ist die Wanderlust dahin. (Rutschige,Monotone Bikeautobahn)

Interessant ist, dass oberhalb der Sellel/Gondelbahnen die Wanderwege intakt sind!

Michel
17. August 2013

Richtig so,
Fahrräder welcher Art auch immer,gehören nicht auf einen Wanderweg. Sie sind das grösste Aergernis.In den vergangenen Jahren wurde extrem viel für Biker getan ( Downhill Strecken,Bahnen usw…)
Biker auf Wanderstrecken verursachen Stress,erschrecken und nerven ungemein.
Oft auf Strecken welche grossenteils neben dem Fahrrad absolviert werden müssen.
Egoismus pur!!
Ich jedenfalls werde in Zukunft Gegenden die diese primitiven Ignoranten schützt meiden.
Leider muss auch gesagt werden,dass diese super….Biker meist aus Zürich oder der Ostschweiz kommen, egal in welchem Kanton der Schweiz unterwegs.

Steffen
26. August 2013

Wenn ich als Biker breits auf Sichtweite meine Fahradklingel betätige und mein Tempo reduziere, so schätze ich dies besonders als Wanderer, wenn dies ander Biker auch tun. Leider fehlt mal vorneweg gleich die Klingel an den MTB -,- ist nicht geil und macht wieder 30 Gramm Mehrgewicht aus. Und dann rasen sie noch, die Kopf- und Kligel-Losen! Ist alles etwas eng bei uns in der Schweiz und es grassiert ein Egoismus um die verbleibenden Verkehrswege. Geht mal in Frankreich biken!

Oliver by Veloplus
29. August 2013

Klingel ist ein gutes Stichwort Steffen. Wir haben da eine spezielle Aktion geplant. Infos dazu folgen in den nächsten Wochen. 🙂

VAXI
4. Oktober 2013

Unter anderem das Handy ist ein Stein des Anstosses, dass man auch in den Bergen nicht mehr wirklich alleine ist. Das macht auch eine Mitgliedschaft bei einem Verband obsolet, Bergkenntnisse oder Rettung in der Not gemeinsam zu üben. Somit muss man damit leben, dass das zu Berg gehen ein Breitensport ist und seine Blüten treibt.

Biken auf den Wanderwegen entspricht dem oben beschriebenen Trend. Darauf hat nicht jeder Bock. Mein Vorschlag wäre der, dass man ähnlich wie der Frauentag in der Badi einen Biker-Tag in den Bergen bestimmt. Donnerstag zum Beispiel. Donnerstags könnten sich die Naturfreunde auf Rädern ihren Neigungen fröhnen. Allen anderen Berggängern bleibt an den restlichen Tagen die auf mich äusserst hecktisch und darum nicht wirklich bergfreundlichen wirkenden Velobewegung erspart.

Ronald
5. Oktober 2013

Auch wir sind Biker und Wanderer. Wir sind ebenfalls teilweise auf Wanderwegen mit dem Bike anzutreffen. Und man staune, wir haben fast ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht mit den anderen Wanderweg-Nutzern. Auch wir fahren mit der gebotenen Vorsicht und geben den Wanderern den Vortritt. Es gibt überall schwarze Schafe und Querulanten (Biker wie Wanderer). Mit seiner toleranten und gewählten Ausdrucksweise ist Michel wohl auch einer davon! Es wird wohl noch einige Jahre brauchen bis man sich ans Wanderwege-Teilen gewöhnt hat weil Verbote nichts bringen. Und ausserdem sind wir, seit dem Aufruf im Ride-Magazin, Gönner der Schweizer Wanderwege. Beim Einzahlen (30.-) kann man den Vermerk ‚Mountainbike‘ reinschreiben, um dem Mountainbiken etwas mehr Gewicht zu geben. Wir sind nicht nur Nutzer sondern tragen auch unseren finanziellen Beitrag dazu bei.

Trailbell-Erlös für die Schweizer Wanderwege « Veloplus BlogVeloplus Blog
28. Oktober 2013

[…] in Appenzell Innerhoden rechnen, wenn Sie Wanderwege unter die Räder nehmen. Wir haben hier darüber berichtet und viele Kommentare erhalten. Daraus geht insbesondere hervor, dass Nutzungskonflikte teilweise […]

Oliver by Veloplus
28. Oktober 2013

Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Wir sind jetzt im Kontakt mit dem Verein Schweizer Wanderwege und werden eventuell vertieft mit ihm zusammenarbeiten. Mehr dazu hier: http://blog.veloplus.ch/2013/10/28/trailbell-erloes-fuer-schweizer-wanderwege/#more-5774

Michel Maurer
14. Januar 2019

Top und Danke
es gibt noch viele Gründe mehr Fahrräder auf Wanderwegen zu verbieten.

P P
21. April 2020

Ich bin Alltagsvelofahrer (hab kein Auto) und Trailrunner. Des Öfteren ist es mir nicht mehr möglich, entspannt auf entlegenen steilen Trail hochzutraben, ohne dass auds dem Nichts Biker hervorgeschossen kommen, die auf der Suche nach Adrenalin sind.

Ich wünsche mir keine Unfälle, aber irgendwann mal passiert was und dann wird das ganze Theater verboten. Und ich werde nicht einmal dagegen sein.

Teure Bikes, von Leuten gefahren, die vermutlich mit dem Auto bis zum Parkplatz fahren und dann Material für ihre Actioncam suchen. Ich finde eine solche Entwicklung störend. Das Wild sehr wahrscheinlich auch. Dabei gibt es für Biker präparierte Wege. Wieso müssen denn alle möglichen Wanderwege befahren werden?

Roland Kernen
22. Mai 2021

Ich verstehen das Vorgehen von Appenzell. Ich Laufe viel, arbeit freiwillig und meist gratis im Wanderwegunterhalt, bin aber auch viele gebiked.
Unser Gemeindegebiet umfasst ca. 20 km^2 mit einem sehr dichten Wegegnetz (duzende wenn nicht 100erte km). Höhenlagen ca 700m – 3000m. Das Geld fehlt für den Unterhalt . Wanderwege Schweiz zahlt nichts, alles bleibt an der Gemeinde hängen (500 Einwohner mit kleinem Budget). Der Aufwand für den Unterhalt ist explodiert. Wir haben in der Region ein homologiertes Bikenetz von 300 km, alles ausgeschildert, mit eigener Karte dazu und definierten Verhaltensregeln. Nützt alles nichts. Es wird qreuz und quer gefahren, gedriffte, Räder blockiert, querfeldein durchs Naturschutzgebiet gefahren und sogar aktiv Abschranken und Absperrungen demontiert. Nun müssen wir leider anfangen Verbotsschilder aufzustellen. Es gerät sonst ausser Kontrolle. Die Wege werden durch Downhiller im Zeitraffertempo zerstört. Die Eignung eines Weges bezieht sich nicht nur ob er befahrbar ist sondern auch ob der Weg den Belastungen standhält. Viele Wege sind der Belastung nicht gewachsen.

Christina
27. August 2023

Da heisst es, gegenseitiges Rücksicht nehmen ist gefragt. Ja wer nimmt den da wohl Rücksicht? Rücksichtsvolle Biker sind seeehr rar!!! Es sind die Wanderer, die Natur und Ruhe, die schöne Landschaft und Aussicht geniessen wollen und alle paar Minuten (insbesondere im Kanton Graubünden!) kommt von hinten ein Quietschen, ein Achtung: Velo oder ein Möchte-gern-Sportler mit Hilfsmotor prescht an einem vorbei, dass man/frau nur noch zur Seite jucken kann… wahrlich, Wandern war früher eine wundervolle Freizeitbeschäftigung und sehr erholsam – heute muss man/frau aufs Elektro-Velo umsteigen, um mitzuhalten… Wandern ist für mich Vergangenheit, insbesondere im Kanton Graubünden, obwohl ich dort einige Jahre gelebt habe. Am schönsten ist es vielleicht noch an einem Regentag, da hat man/frau die Wege meist für sich und kann Natur und Ruhe geniessen und trifft höchstens mal einen Hündeler mit seinem Vierbeiner.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Die Kommentare werden zuerst von uns gesichtet und freigeschaltet. Dein Kommentar erscheint deshalb mit Verzögerung.