Veloplus gegen ausgedehntes Veloverbot im Sihlwald

Bis 2018 droht im Zürcher „Sihlwald“ ein noch strengeres Veloverbot. Veloplus spricht sich dagegen aus und unterstützt eine entsprechende Unterschriftenaktion.

Seit 2009 ist der Sihwald bei Zürich der erste national anerkannte Naturerlebnispark der Schweiz. Ziel ist, dass sich die Natur frei entfalten kann und das Gebiet gleichzeitig zu einem Erholungsraum für Menschen ist. Schon bei der Einweihung war klar, dass es Einschränkungen für Velofahrer und andere Waldnutzer geben wird.

Heute ist Velofahren nur noch auf einem Teil der Wege erlaubt, abseits davon generell verboten. In der rund vier Kilometer grossen Kernzone bleibt die Natur völlig unberührt, das Areal darf nicht betreten werden.

Verbot soll ausgedehnt werden

Der Respekt und Schutz von Natur und ihren Bewohnern ist für Veloplus ganz zentral. Dass damit gewisse Einschränkungen verbunden sind, ist absolut verständlich. Nicht einverstanden sind wir hingegen, dass das schon strenge Bikeverbot bis 2018 noch einmal deutlich ausgedehnt werden soll. Bereits heute betroffen ist der beliebte Gratweg vom Oberalbis bis zur Schnabellücke. In sechs Jahren ist es dann nicht mehr erlaubt, die 4 Meter breite und flache Bachtelenstrasse mit dem Velo zu befahren. Stattdessen muss für den Besuch im beliebten Wildpark Langenberg das Auto genommen werden.

Überarbeitung der Schutzverordnung gefordert

Ganz konkret gegen die Verbotsausdehnung setzt sich die „IG Sihlwald“ ein. Sie wünscht sich einen barrierefreien Zugang zum Sihlwald und einem pragmatischen Umgang mit der Umwelt, wie Vizepräsident Cyrill Rüttimann erklärt. „Wir streben eine Überarbeitung der Schutzverordnung an unter Berücksichtigung der lokalen Bevölkerung an. Die Stadt Zürich als Grundbesitzerin und der Wildnispark als ausführendes Organ müssen sich mit der lokalen Bevölkerung abstimmen und nicht einfach ein Reissbrett-Projekt installieren und auf die Reaktionen warten.“

Die Gruppe vertritt, und das ist schweizweit wahrscheinlich einzigartig, aber nicht ausschliesslich Velofahrer. Vielmehr macht sie sich für alle Wald-Nutzergruppen stark. Sie bringt also Mountainbiker, Reiter, Wanderer, Bauern und Hundehalter an einen Tisch.

Der Sihlwald und das Albishorn ist bei Velofahrern beliebt. Jetzt drohen noch grössere Einschränkungen.

Der Sihlwald und das Albishorn ist bei Velofahrern beliebt. Jetzt drohen noch grössere Einschränkungen.

Veloplus unterstützt Unterschriftenaktion

Derzeit läuft eine Unterschriftenaktion. Die Bögen werden an die Standort-Gemeinden des Sihlwalds gerichtet. Laut Rüttimann sind einige Behörden bereits aktiv geworden. Hier kannst du das Formular herunterladen und zusammen mit dem Formbrief bis am 6. Mai an deine Gemeinde schicken. 

Wichtig: Auch wenn du nicht in der Region wohnst, kannst du dich an der Aktion beteiligen. Schick in diesem Fall den ausgefüllten Fragebogen direkt an uns. Wir leiten ihn dann an die zuständigen Behörden weiter. Adresse: Veloplus, Oliver Lutz, Rapperswilerstrasse 22, 8620 Wetzikon

Treffen am 9. Mai

An Auffahrt treffen sich die verschiedenen Nutzergruppen bei der Hochwacht Alibs, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Neben Getränken zu Selbstkosten-Preisen wird es einen musikalischen Rahmen geben. „Wir freuen uns, wenn möglichst viele Velofahrer, Wanderer, Jogger, Reiter und Hundehalter vorbeikommen“, sagt Cyrill Rüttimann.  Hier findest du weitere Infos und kannst dich vorgängig anmelden. 

 

4 Kommentare

Christine Weibel
3. Mai 2013

Hallo liebe Velofreaks,
Ich zähle mich auch zu den Velofans die gerne abseits vom Verkehr auf Naturstrassen fahren, aber ich bin auch eine passionierte Wanderin und als solche bin ich dezidiert für ein Velofahrverbot im Sihlwald. Als Wanderer kann man kaum noch 5 Minuten in Ruhe nebeneinander hergehen, ohne von einem Biker fast über den Haufen gefahren zu werden. Am schlimmsten sind die, die fast lautlos von hinten angebraust kommen und man vor Schreck nicht weiss, soll man nach links oder rechts in den Graben ausweichen. Ein Veloverbot ist auch deshalb das richtige Zeichen, weil unsere Wälder, als letzte verbleibende Naturoasen, vor dem Zugriff der Spass- und Sportgesellschaft geschützt werden müssen.
Ich hoffe sehr, das ‚VeloPlus‘ nicht gleich ‚NaturMinus‘ bedeutet. In diesem Sinne, seid froh über die vielen wunderschönen Velorouten die es gibt und die vielen Velowege, die man mit Steuergeldern baut.

    Oliver by Veloplus
    6. Mai 2013

    Hallo Christine

    Vielen Dank für deinen Kommentar. Wie im Artikel beschrieben, ist der gegenseitige Respekt für uns zentral. Und genau hier finden wir die Idee der „IG Sihlwald“ richtungsweisend. Es werden alle
    Nutergruppen in die Diskussion eingebunden. Diesen Donnerstag findet übrigens ein entsprechendes Treffen bei der Hochwacht Albis statt.
    Dass der Sihlwald und andere Gebiete grundsätzlich geschützt werden, ist sehr sinnvoll. Aber weitreichende Velo- und Bikeverbote halten wir für übertrieben. Insbesondere im Grossraum Zürich, wo
    die Alternativen beschränkt sind.

    Gruss
    Oliver

Hartes Plaster: Biken in Zürich | Ichwarhier.ch
4. Mai 2013

[…] informiert über das Veloverbot im Sihlwald und was dagegen zu unternehmen […]

Über 200 Leute am Sihlwaldtreff « Veloplus BlogVeloplus Blog
10. Mai 2013

[…] die Velofahrer stark einschränken. Dieses Verbot soll jetzt noch einmal ausgedehnt werden (wir haben hier berichtet). Neben Velofahrern wären auch Reiter, Wanderer, Hundehalter und weitere Wald-Nutzergruppen davon […]

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